Stil/Spielzeit: Singer/Songwriter/Country (33:26)
Label/Vertrieb (VÖ): Xtra Mile / Soulfood (14.10.11)
Bewertung: 8,5/ 10
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An und für sich kannte ich DAVE HAUSE nur als Sänger der LOVED ONES, einer recht melodischen Punkband von FatWreck. Dann tauchte der Name immer im bei uns im Tourvan auf, und ab und zu konnte man dort auch mal einen Song hören, der sehr vielversprechend war. Vielmehr war da allerdings nicht und dann: Boom! Auf der Revival-Tour in Münster war Dave meiner Meinung nach die Überraschung des Abends: geile Songs, echt netter und witziger Typ und jedes Mal, wenn er einen seiner Kollegen bei einem Song unterstütze, war er kurz davor, demjenigen die Show zu stehlen – bzw. tat er eben genau das!
Der Plan war klar: ich muss sein Soloalbum haben. Und jetzt, wo „Resolutions" in meinem Player rotiert, bestätigt sich meine Meinung: Dave Hause liefert hier eines der wirklich guten Singer/Songwriter-Alben des Jahres aus Punkrockhausen ab. Zwar sind da auch noch TONY SLY, JOEY CAPE, DAN ANDRIANO undundund, aber „Resolutions" schießt einfach den Vogel ab. Zehn Songs mitten aus dem Leben, relativ unaufgeregt arrangiert und auf den ersten Blick vielleicht etwas sachte. Aber wenn man sich mal reinhört, wachsen die Songs und hören einfach nicht damit auf.
Zum Beispiel der Opener, oder „Years From Now" (das vermutlich ein Lied für seine Tochter ist?!) jagen mir mittlerweile Gänsehaut über den Rücken. Da dürfte sich auch BRUCE SPRINGSTEEN bei dem ein oder anderen Songs wünschen, Mr. Hause als Co-Songwriter zu haben. Die Stimme ist relativ sanft, absolut nicht rau, aber es schwingt immer ein wenig Melancholie mit drin und man nimmt ihm die Geschichten, die er da erzählt, einfach direkt ab. Viele der Songs sind hier noch mit Schlagzeug, Piano/Keyboard/Orgel etc. ausgestattet, haben aber auf der Revival-Tour auch genauso gut (oder sogar besser) auf einer akustischen Gitarre alleine funktioniert.
Auf „Pray For Tuscon" hört man, wie unpeinlich man seine Country-Einflüsse in Songs einbinden kann und ich muss immer wieder dran denken, wie man mit lediglich ein oder zwei Gitarren eine Atmosphäre kreieren kann, die einen härter trifft als alle Verzerrer und Blastbeats dieser Welt. „Resolutions" ist ein Album zum Nachdenken, Mitsingen, zum Feiern und für die blaue Stunde. Rundum gelungenes Soloding!