Stil/Spielzeit: melodischer, aber rauer Punkrock (33:17)
Label/Vertrieb (VÖ): Red Scare (25.10.11)
Bewertung: 7/ 10
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NOTHINGTON sind seit zwei Platten ein echter Name in der Punkrock-Gemeinschaft. Mir sind sie leider bisher nur auf einer Platte und das leider auch eher nebenher begegnet und so war die Vorfreude groß, mich jetzt endlich gebührlich mit den Kaliforniern auseinanderzusetzen. Und so kann ich jetzt zwar sagen, dass „Borrowed Time" ein echt sehr gutes Album geworden ist, es aber nicht zu den Genrehighlights im Punkrock gehört.
Und das liegt für mich nicht an den fehlenden Hymnen: die Whisky-getränkte Stimme haut ziemlich klasse Refrains raus. Aber hier liegt es im Detail: zu großen Teilen benutzen sie im Grunde die exakt gleichen Refrains. Überhaupt sind sich die Songs fast alle unglaublich ähnlich. Ich habe den Fehler gemacht und selbst beim ersten Hören eine Gitarre in der Hand gehabt, und ich musste feststellen, dass sich ihr Ideenreichtun, was die Akkordverbindungen angeht, sehr schnell sehr erschöpft hat.
Klar erwartet niemand von dem TSUNAMI BOMB-Nachfolger, das Rad neu zu erfinden – schließlich stehen NOTHINGTON für poppigen aber rauen Punkrock zwischen LEATHERFACE und SOCIAL DISTORTION, der leicht zu verdauen ist und gute Laune bringt, aber dennoch kann ich bei all den guten Songs einfach nicht darüber hinweg sehen, wie austauschbar das Songwriting an manchen Stellen ist. Da sind zum Beispiel Bands wie THE RIOT BEFORE einiges einfallsreicher und ausgefuchster.
Und die sieben Punkte kommen auch nur deswegen zu Stande, weil diese Songs, die sich so ähnlich anhören, nun mal echt Klasse sind. Zumeist sehr schnörkellos und schnell auf den Punkt kommend, aber eben mit dem gewissen Hymnenfaktor und genügend Rotz in der Stimme, um so ein wenig Gainesville-Feeling aufkommen zu lassen. Beim nächsten Album würde ich persönlich aber ein wenig mehr erwarten, um die sieben Punkte zu halten. Denn Punkrock kann zwar auch so wunderbar einach funktionieren (und "Ohohos" kommen fast immer gut an!) – kann aber auf lange Sicht damit aber auch anfangen, zu langweilen...