Stil/Spielzeit: Hardcore, Metal, Punk, Prog, Chaos (34:43)
Label/Vertrieb (VÖ): Ampire / NMD (September 2011)
Bewertung: kanppe 7/ 10
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Nachdem ihr letztes Werk mit „Omega" benannt war, zeigen sie sich jetzt recht konsequent mit dem Titel „Alpha". Und auch die Brachialität ihres Sounds hat sich nur um sehr wenig verändert: die Schweden vermischen nach wie vor Hardcore, Metal und Punk mit einer großen Dosis drogeninduziertem Wahnsinn und ein wenig Prog. Wer auf „Songs" oder leicht zu verdauende Musik steht, sollte hier einen gehörig großen Bogen um diese Band machen. Einfach ist hier nichts.
Und dabei meine ich sogar, dass "Alpha" sogar ein wenig eingängiger geraten ist, als ihr Full-Length-Debüt. Es gibt mehr Parts mit cleanem Gesang und mehr Momente zum Durchatmen – aber wer nicht auf Krach steht, wird auch mit diesen kurzen Momenten der Ruhe (haha) nicht viel anfangen können, da sie im Kontext purer musikalischer Brutalität stehen. Wer dieser Band „Belanglosigkeit" vorwerfen möchte, kann dies daher auch ohne großen Widerspruch machen, da selbst Bands wie WAR FROM A HARLOTS MOUTH und Konsorten auf den ersten Blick noch stringenter wirken.
Mich persönlich beeindruckt das Chaos dieses Mal etwas weniger als beim letzen Mal – zu oft kann man das auch nicht haben und vor kurzem haben mich BEAR zum Beispiel auf „Doradus" auch nicht mehr so begeistern können, wie auf ihrer Debüt-EP. Aber der leicht psychodelische Teil, der einigermaßen neu für DIGRESSION ASSASSINS zu sein scheint, gefällt mir dafür umso mehr. Das Spannente ist hier also die Verbindung von Gegensätzen: Chaos und Melodie, Prog und Metal, Blut und Schönheit. Auf Dauer würde ich mir von den Schweden aber dann doch noch mehr Struktur wünschen, bevor das Chaos an sich selbst zu Grunde geht.