Stil (Spielzeit): Stoner Rock / Punk (39:50)
Label/Vertrieb (VÖ): Hassle Records (11.11.11)
Bewertung: 7 /10
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Ja, ich war dabei! Im letzten Herbst gab es dieses ungewöhnliche Konzertpaket mit TURBOWOLF als Vorband der Vorband DIMMU BORGIR, die Vorband für den Hauptact KORN war. Umso überraschter bin ich, dass es sich bei TURBOWOLF s/t um das Debüt der Band aus Bristol handelt und frage mich, wie die Band zu der Ehre kam im Vorprogramm mit solchen Größen aufzutreten.
Ehrlichgesagt habe ich TURBOWOLF damals gar nicht richtig registriert und auch schon so gut wie vergessen....Ich hatte sie in diese (meiner Meinung nach total unnötige) Retroecke mit MANDO DIAO, WOLFMOTHER und CO gestellt. Schande über mich!
Erstes Lob verteile ich an die Zusammenstellung der Trackliste, selten wurde man so intelligent und behutsam an den Sound einer Band herangeführt, ohne überfordert oder gar frustriert zu werden.
TURBOWOLF spielen einen druckvollen, treibenden, überraschenden, Sound, der zwar auf der einen Seite in die Schubladen Stone Rock / Punk Rock passt aber dann doch irgendwie als spezieller zu bezeichnen ist. Die Stimme des Sängers klingt für mich stellenweise wie Billy Corgan 1995 in seinen besten Zeiten beim leicht verzerrten Gesang von „Bodies" allerdings deutlich punkiger. Sehr gut nachzuhören bei dem Song Nummer neun von TURBOWOLF „ A Rose For The Grows", für mich einer der ausgereiftesten und besten Songs auf der Platte.
Mit einem funklastigen Beat im Song „Son (Sun)" beweisen TURBOWOLF, dass sie auch tanzbaren Sound liefern können. Im Vordergrund steht hier 70 er Jahre Keyboard und vor allem ein viel weicherer Gesang, der auch sehr gut gefällt. Track für Track erarbeiten sich TURBOWOLF einen sperrigen, ungewöhnlichen, eigenen Sound.
TURBOWOLF weigern sich bestimmte Songstrukturen einzuhalten und zeigen mit „All the trees" wieder eine ganz andere Seite, ohne die Trademarks der Band- dreckige Gitarrensounds, rumpelnde aber auf den Punkt gespielte Drums und Bass mit ordentlich Bums! - zu vernachlässigen.
TURBOWOLF sind kreativ, ungewöhnlich aber nicht zu sperrig, haben Power und ich denke, dass TURBOWOLF das Potenzial haben mit dem nächsten Album richtig durchzustarten. Dazu wäre es nötig, etwas mehr Wert auf griffige Refrains zu legen, wie bei „Bag O'Bones" schon gelungen: davon bitte mehr! Bezüglich der Instrumentalstücke würde ich raten, diese komplett auszuarbeiten oder als direkte Übergänge zu den Songs zu nutzen.