Stil (Spielzeit):Punkrock (36:45)
Label/Vertrieb (VÖ): Fat Wreck /Edel (28.10.11)
Bewertung: knappe 710
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Bei den Herren von BANNER PILOT hat sich irgendwie nicht viel getan. Wieder kommt mir hier straighter Punkrock aus den Boxen, der auf den ersten Blick direkt gefällt, auf den zweiten aber ein wenig belangloser wirkt. Leider haben BP eben nicht das, was es braucht um aus einfachen Songs Hymnen für die Ewigkeit zu machen. Zumindest nicht auf Albumlänge. Und dennoch kann ich mich ihrem Charme nicht verschließen und gehe von Durchgang zu Durchgang mehr in die Knie.
Der Poppunk des Vierers, der live übrigens ziemlich gut kommt, orientiert sich nach wie vor an FACE TO FACE, JAWBREAKER, ATARIS und LAWRENCE ARMS und haut sehr einfach gestrickte Songs raus, die ein paar einfach Akkorde mit einer einfachen, manchmal hymnischen Melodien verbindet. Die Stimme ist ziemlich cool und sowas wie das Trademark der Band aus Minneapolis. Man möchte die Songs direkt mitsingen und dabei Fäuste in die Luft strecken, obwohl die Stücke fast alle im mäßigen Midtempo angesiedelt sind.
Wo wir grade beim Tempo sind: das Schlagwerk ist teilweise wirklich sehr ideenlos eingespielt und ist nicht unbedingt hilfreich dabei, den Songs mehr Abwechslung zukommen zu lassen. Schade, denn vom Songwriting her reißen BANNER PILOT hier keine Bäume aus, sondern zeigen eigentlich gut gemacht Standartware. Und wenn die Songs nicht so verdammt gut funktionieren würden, käme diese Platte hier auch wesentlich schlechter weg. Aber die Jungs haben auf ihrer dritten Platte einfach begriffen, was ihre Vorbilder so gut macht und haben dies eben übernommen. Zwar ist das nicht sonderlich individuell, aber es funktioniert halt. Und je öfter ich die Platte höre, umso weniger verstehe ich, warum mein Kritikerherz sich nicht durchsetzen kann, aber die Stimmung und die schlichte Schönheit von „Heat Beats Pacific" setzt sich einfach durch!
Trotz vieler Kritik vergebe ich hier sieben Punkte, da die elf Stücke zwar absolut nicht herausragend außergewöhnlich sind, man sich ihnen aber einfach nicht wiedesetzen kann – und ich habe es echt versucht. Vielleicht ganz gut, dass ich ihr erstes Album gar nicht kenne, ansonsten wären die Abnutzungserscheinungen wohl noch stärker... seltsam, wie mich ein Album, welches so durchsichtig ist, doch so begeistern kann..