Stil (Spielzeit): Punk, Alternative, Grunge, Stoner (34:16)
Label/Vertrieb (VÖ): Geenger / IODA (24.05.11)
Bewertung: 7 / 10
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Im ersten Augenblick klingen RUIZ wie eine weitere Punk N Roll-Band – allerdings könnte man nicht weiter entfernt von diesem Klischee sein. Denn auch wenn die Kroaten hier bestimmte Elemente dieser Musik aufgreifen, übernehmen sie doch niemals allein vorgefertigte Versatzstücke des Genres, sondern schaffen es, ihren Mix aus Alternative Rock, Grunge und Punk einfach wie Hölle rocken zu lassen.
Vor allem der Grunge-Faktor kommt auf einmal sehr überraschend, aber sehr deutlich raus. Hier werden QUEENS OF THE STONEAGE („Come On Baby") und NIRVANA („Hey! I Can't") zitiert – das sogar ziemlich gut, und man möchte zusätzlich die Bezeichnung „Stoner-Rock" drauf pappen. Aber auch damit wird man ihnen nicht so wirklich gerecht, da auch in diesen Genres gewildert aber niemals stupide kopiert wird. Ich will damit nicht sagen, dass es sich hier auf dieser zweiten Full Length der Band (nach unter anderem ein paar EPs) um schwierige oder kopflastige Songs handelt – wie gesagt, die Kroaten wissen, wie man rockt.
Der Bass ist verzerrt, die Stimme extrem cool und die Gitarren geben sich rocknrollig, ohne nur die üblichen Liks abzurufen. Aber vor allem die Energie ist es, die mich bei RUIZ begeistert, da ich nicht zwangsläufig großer Punk N Roll-Fan bin. Und so passt auch diese angespisste, leicht dreckige Stimme des Sängers wunderbar über die zwölf Songs. Es ist sehr schön zu sehen, wie es die 2005 gegründete Band schafft, einem Genre frischen Atem einzuhauchen, welches vor allem durch das Kopieren der Standards lebt – so darf man bei RUIZ nämlich zum Beispiel mal zwischendurch das Tanzbein schwingen – ganz ohne sich zu schämen.
Erwartet nichts absolut Neues bei „RuizRadioRevolution", aber erwartet einen eigenen Ansatz zu bekannter Musik. Erwartet jede Menge Dreck, mit der auch sehr simple Sachen begeisternd rüberkommen.