Stil (Spielzeit): deutscher Skapunk (13:32)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenvertrieb (2008)
Bewertung: 6 / 10
Link: http://www.rafiki-rocks.com/
http://www.myspace.com/tomatenband
RAFIKI machen vieles richtig, haben aber doch ein eklatantes Problem: den Gesang. Während nämlich die Musik ziemlich guten Skapunk widerspiegelt, klingt der Gesang nach übelstem Emo.
Nicht unbedingt, weil der junge Man so rumheult, sondern weil die Stimme nasal und wirklich extrem hoch klingt. Und wenn er sie dann zwischendurch auch noch nach ganz oben schraubt, hat man schon ein wenig Angst, die Gläser im Küchenschrank könnten explodieren. Sehr schade, da ich ihre Musik sehr gut hören kann. Irgendwo zwischen traditionellem europäischen Skabands und Skapunks wie RANTANPLAN, frühen WOHLSTANDSKINDERN und SONDASCHULE etc. Die Texte geben sich kritisch, was mir immer gut gefällt und die vier Songs haben Drive und gehen gut nach vorne.
Man hört den Franken auch ihre Erfahrung an, die sei bereits mit zwei Platten seit 2001 gesammelt haben. Vor allem das Schlagzeug kann zwischendurch überraschen und auch die Bläser heben sich positiv von einigen Genrekollegen ab. Ok, die kritischen Texte sind zwar ein wenig schwarz-weiß ausgefallen, aber was soll´s – schließlich geht es ja hier auch irgendwie um deutschen Punkrock und der hat eine ganze Zeit mal genau so geklungen. Aber in Ordnung, in Zukunft dürften die Texte gerne etwas erwachsener werden.
Soweit klingt ja alles echt ganz gut. Aber dann kommt doch wieder die Stimme in´s Spiel, da man über den Punkt einfach nicht hinwegsehen kann. Er trifft zwar die Töne und ich will ihm ja gar nicht Unvermögen vorwerfen, aber die Musik wäre definitiv genießbarer, wenn der Gesang mehr nach Testosteron klingen würde. Dann würde ich hier auch sofort noch ein paar Punkte mehr springen lassen. So muss ich mich aber ziemlich durchringen, noch sechs Punkte zu geben. Aber die sind musikalisch definitiv verdient. Der Sommer darf jetzt eigentlich kommen.