Coalesce - Give Them Rope 2 CD/Reissue

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Einleitung oder gar ein Intro? Kann man beim Reissue des Hardcore Albums „Give Them Rope" aus dem Jahre 1997 komplett vergessen. Keine Chance, sofort gibt es mit „Have Patience" auf die Nuss, und wer keine Ausdauer hat, hat einfach verloren. Wer früher bei COALESCE im Pit unterging, der fehlt eben beim Abendessen. Rumpeldipumpel und weg war der Kumpel! Eine Reissue war wirklich nötig, um mal wieder zu zeigen, dass es auch schon 1997 ordentlichen Core gab.
Die Doppel CD kommt mit dem Original Album aus 1997 und einer CD mit neu abgemischten und komplett neu gemasterte Versionen der elf Originalsongs.

Die Kanadier von COALESCE sind nicht weniger crank, als SLIPKNOT es in ihren Anfangszeiten waren. Leider haben sie nie die großen Bühnen geentert, ob es an den fehlenden Masken lag, ist unklar. So angepisst wie die Vier klingen, sehen sie nämlich gar nicht aus, aber an Aggression oder gar an Ideen mangelt es COALESCE nicht. Hyperaktives Schlagzeug, schnell taktender Bass, gemeine Gitarrenriffs und ein Sänger, der einen ununterbrochen anschreit! Manche Lieder beginnen so unvermittelt, dass man wirklich vermutet, da fehlt ein Stück. Gutes Beispiel „Chain Smoking", keine Sekunde Intro sondern BAMMM! Und los geht's!

Ein Schritt weiter wäre sicher durch den Einsatz von cleanen Vocals oder durch mehr Struktur in den Songs möglich gewesen. Aber diesen Kompromiss wollte die Band anscheinend nicht eingehen. Die späteren Alben waren zwar schon gezügelter als „Give Them Rope", das mit Abstand wildeste, unkontrollierteste „Ding" von COALESCE, aber trotzdem niemals massentauglich.

COALESCE ist ein dreckiges, fettes Monster und stumpt dich im dunklen Keller von einer Ecke in die andere Ecke. COALESCE ist wie besoffen Achterbahn fahren: Irgendwie macht es Spaß, aber manchmal kommt die nächste Kurve zu schnell und man stößt sich die Fresse an. COALESCE sind keine Poeten, sondern ein Ventil für Frustration, so was muss es auch geben. Der dreckige, alte Sound tat dem Spaß keinen Abbruch, trotzdem ist es schön, „Give Them Rope" auch mal in ordentlichem Sound vorliegen zu haben.