Stil (Spielzeit): DeathFolk / Punk / Americana (38:06)
Label/Vertrieb (VÖ): Vagrant / Pias / Rough Trade (14.03.08)
Bewertung: 8 / 10
Link: http://www.murderbydeath.com/
http://www.myspace.com/murderbydeath
MURDER BY DEATH kenne ich eigentlich nur von diversen Compilations und hatte mich da gefragt, wieso die Band eigentlich oftmals im Umfeld von Punk und Hardcore auftaucht.
Nachdem ich jetzt zum ersten Mal in den Genuss eines ganzen Albums komme, kann ich das auch verstehen. Nicht, das ihre Musik brutal oder ähnlich sei, aber trotzdem wirkt der Vierer ziemlich heavy. Und das erreichen sie durch die unsagbare düstere Atmosphäre, die sie in ihren Stücken aufleben lassen. Eigentlich irgendwo zwischen Americana und Folk angesiedelt, weist ihre Musik auch eine Punkschlagseite auf und erhält durch das Cello eine ganz eigene Art. Am Anfang von „Rumbrave“ erinnert mich das sogar an TITO & TARANTULA. Aber trotzdem spielt der Folk hier eine größere Rolle als der Blues. „Deathfolk“ habe ich in dem Zusammenhang gelesen – und gefällt mir.
Und dann ist da diese Stimme, die zu gleichen Teilen nach JOHNNY CASH und NICK CAVE klingt und dabei noch ein wenig ELVIS mit einfließen lässt. Aber vor allem das Düstere eines NICK CAVE wird hier transportiert. Und so ist die Grundstimmung des Albums sehr bittersüß und man kann sie fast schon auf der Zunge schmecken – Texte und Artwork unterstreichen das wunderbar. Oder auch das Instrumental, welches als Hommage an Ennino Moricone verstanden werden möchte.
Und während man sich mit einem Köpfhörer bewaffnet und sich tragen lässt, fallen einem tatsächlich sogar ein paar richtige Hits auf, die sich direkt im Ohr festsetzen. Diese Album, der seit dem Jahr 2000 bestehenden Band, schreit nach Kerzenschein, Rotwein, einer leicht melancholischen Grundeinstellung und ungeteilter Aufmerksamkeit. Auch wenn sie ab und zu recht forsch zu Werke gehen können, sind es doch eher die zurückgezogenen Momente, die am meisten ausstrahlen. Großes Kopfkino!