State Of Evidence - Something Strange In The Neighbourhood (Digital Re-Release)

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Stil/Spielzeit:
Poppunk (36:01) 
Label/Vertrieb (VÖ): All Tunes (20.01.12)
Bewertung: 6/ 10

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Poppunk mal anders: Da, wo normalerweise aus der Emo-Kiste geklaut wird, bedienen sich STATE OF EVIDENCE lieber an breitbeinigem PunkROCK. So erinnern sie mich ein wenig an die 5BUGS, aber eben auch an Gröhlpunk.

Vor allem die Stimme ist hier interessant, da sie ziemlich heiser aber nicht nach Klischee klingt. An manchen Stellen hätte der Sänger allerdings auch ein wenig mehr Rotz reinlegen müssen, um den Songs noch mal einen Kick zu verpassen. Bei Songs wie „Freakshow" stehen zwar alle Zeichen auf Sturm, dennoch fahren sie ihren Punk N Roll-infizierten Poppunk noch zu oft mit der angezogenen Handbremse. Zwar sitzen einige Refrains und Riffs ziemlich ordentlich, aber an vielen Stellen klingen STATE OF EVIDENCE noch ein wenig zu brav – was natürlich vor allem mit dem Punk N Roll-Faktor schlecht zu kombinieren ist.

Die vier Oldenburger haben sich im Jahr 2010 zusammengetan und liefern hier ihr Debütwerk ab (welches mittlerweile als digitales Re-Release in den Startlöchern steht, da es im Original bereits 2010 veröffentlich wurde), welches nicht unbedingt mit den besten Texten des Genres punktet, sich aber auf jeden Fall von einer interessanten Seite zeigt – Poppunk kann da auch wesentlich gesichtsloser sein! Allerdings hätten sie sich die Ballade am Schluss in der Tat sparen sollen – damit haben sie sich keinen Gefallen getan.

Um wirklich bei den Punk N Rollern anzukommen, wäre noch mehr Biss nötig – vielleicht ist die Produktion aber auch einfach ein wenig zu rund geraten, um Ecken und Kanten zuzulassen. Vom Songwriting her werden hier zwar keine Bäume ausgerissen, aber einige solide Stücke abgeliefert, die vor allem von der charakteristischen Stimme dominiert werden. Noch kein Highlight, aber man sollte SOE auch nicht unterschätzen.
Kai