The Spirit That Guides Us - Innocent Blood Tipp

TSTGU InnocentBlood

Stil (Spielzeit): 
Hardcore/Posthardcore/Noise/Punk/Indie (51:57)
Label/Vertrieb (VÖ): Sally Forth / Munich (03.10.11)
Bewertung: 8,5/10

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Wie erfrischend, wenn man an eine Band gerät, die sich schlecht kategorisieren lässt, aber die dich in jedem Moment berührt. THE SPIRIT THAT GUIDES US aus den Niederlanden sind so eine Band!

Wie soll ich die sieben Musiker und das, was sie hier abliefern, labeln? Hardcore ist da drin. Posthardcore auch. Noise. Indie. Punkrock? Eine Menge jedenfalls. Und somit klingen sie eben auch wunderbar weit entfernt von allen Klischees (alleine der Drumsound klingt so dermaßen „gegen den Strom"). Selbst wenn der Shouter eine dieser hohen fiepsigen Oldschool-Hardcore Stimmen hat, wirkt das hier nicht albern. Kontrastiert wird das ja auch von einer cleanen Stimme, die zwar einschmeichelnd aber in keinster Weise „emo" ist.

„Kontraste" ist im übrigen ein wichtiger Aspekt für TSTGU: die Stücke klingen nicht wie ein Schema, das man dann zehn Mal am Stück runtergerasselt hat, sondern eben wie zehn verschiedene Songs, die sich zwar aus den gleichen Elementen bedienen, diese aber anders zusammensetzen. Zwar entwerfen unsere Nachbarn dabei nur relativ wenig Songs, die massentauglich sind, haben aber fast immer diese Momente zum Niederknien, wo auf einmal die Melodie (oder sogar der Pop) mit beiden Armen festgehalten wird. Das ruhige und bassgesteuerte "Rip Out Your Heart" erinnert mich zum Beispiel irgendwie an MASTODON in einem ganz, ganz intimen Moment.

THE SPIRIT THAT GUIDES US präsentieren hier auf ihrem fünften Album Musik, die modern, retro, Indie, Hardcore, krachig und poppig zugleich ist und noch weitere Gegensätze miteinander vereinbart. Zwar wird man sich nicht unbedingt nach dem ersten Hördurchlauf in sein Herz schließen – kann sich aber dem stetigen Wachsen der Platte vermutlich kaum entziehen. Zumindest erging es mir so. Schön, dass es noch Bands gibt, die nur nach sich selbst und nach niemand anderem klingen!
Kai