Stil (Spielzeit): Posthardcore, Punk, Indie, Rock (42:12)
Label/Vertrieb (VÖ): Arctic Rodeo / Cargo (24.02.12)
Bewertung: 6,5 /10
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Von Arctic Rodeo Recordings bin ich – wie bereits mal erwähnt – vor allem Posthardcore der 90iger gewohnt. Aber bereits das letzte Release, welches auf meinem Tisch landete – SKELETON KEY – zeigt auch deutlich andere Einflüsse. Ähnlich verhält es sich jetzt mit RETISONIC. Zwar ist auch hier der Posthardcore zu hören, aber eben auch Noise und Indierock. Und am Anfang sogar eine ganz kleine Portion Funk.
Die Mitglieder dieser Band haben ihre Wurzeln in der DC-Hardcore-Szene – und das kann man teilweise auch hören – und haben sich 2002 in New York zusammengefunden. Seitdem hat man zwei Alben, zwei EPs und mehrerer Trennungen/Pausen hinter sich gebracht, auf diversen Kontinenten getourt und mit verschiedensten Plattenfirmen und Produzenten zusammen gearbeitet. „Robots Fucking" ist jetzt seit langem ein neues Lebenszeichen und wurde in Eigenregie aufgenommen. Vieleicht ist dies auch einer der Gründe, warum es streckenweise so sperrig und spröde geworden ist. Zumindest die Instrumente geben sich manchmal echt sehr kantig, während der Gesang immer relativ ähnlich melodisch, aber auch nicht überbemüht gibt – was nicht heißen soll, dass es hier nicht auch luftigere Momente gibt.
Musikalisch gibt man sich ziemlich dreckig, ein wenig punkig und erinnert etwas an RIVAL SCHOOLS – nur wesentlich kaputter. Nicht dass dieses Trio hier die Noise-Keule unberechenbar schwingen würde, aber „glatt" klingt anders. Wer diesen Sound mag, könnte auch Bands wie PAVEMENT gemocht haben und etwas für abseitigen Geschmack übrighaben. Obwohl, die Gesangsmelodien kaschieren das eigentlich ganz gut, da sie relativ poppig sind und sich nicht wirklich an das Kaputte in der Musik anlehnen.
Allerdings kriegen sie an einigen Stellen den Arsch aber einfach nicht so hoch, wie es bräuchte, um richtige Hits abzuliefern. Viele gute Ansätze, viele gute Songs, aber eben noch nichts, was mich wirklich umhauen würde. Auch wenn hier viel Erfahrung gebündelt ist und sie auf jeden Fall ihren eigenen Sound gefunden haben, gibt es bei der neuen RETISONIC doch durchaus noch Luft nach oben.