Stil (Spielzeit): Punkrock / Deutschrock (76:57)
Label/Vertrieb (VÖ): MD Records / Broken Silence (27.01.2012)
Bewertung: 4/10
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Ob man sich mit MASSENDEFEKT identifizieren kann, hängt, denke ich, davon ab, wie weit man sich ins Genre vertieft hat oder vertiefen will. Der Bandname war mir auf jeden Fall schon geläufig, in der mittlerweile elfjährigen Bandgeschichte gab es einiges an Konzerten und Festivals zu bespielen, selber gesehen habe ich sie aber noch nie. Damit, etwas über "Tangodiesel" zu schreiben, habe ich mich dieses Mal echt schwer getan, weil ich länger nicht so richtig wusste, was ich von dem Album der Meerbuscher halten sollte.
Zu Anfang kann man durchaus denken, da kommt etwas durchaus Vorzeigbares daher, dann wird man aber wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, weil bis auf wenige Ausnahmen "Tangodiesel" in sich selbst schon zu austauschbar klingt. Ich kann mich somit nicht so ganz in die ganzen Lobeshymnen einreihen, kann mir aber durchaus vorstellen, dass die Band gute Liveunterhaltung bieten kann. Die Melodien gehen ins Ohr und sind teilweise durchaus pogotauglich. So viel zum Thema live. Was sich da meinen Ohren bot, gefiel mir aber eben nur zu Anfang und das auch nur teilweise. Die ersten zwei bis drei Titel lang hat man noch die Hoffnung, da kommt noch was, jedoch komme ich beim Hören nur schwer auf die vollen gut 76 Minuten, ohne irgendwann abzuschalten.
Die Fülle an Material, die MASSENDEFEKT hier abliefern, ist allerdings respektabel. Nicht etwa die gern mal für Alben genutzte Zeitspanne zwischen 35 und 45 Minuten reicht den Westfalen, sondern über eine Stunde wird hier geboten. Im Angesicht von durchaus bekannteren Longplayern, die mit einer guten halben Stunde Spielzeit diesen Namen nicht verdienen, kann sich das schon sehen lassen, auch wenn dies hauptsächlich den neu aufgenommenen Songs älterer Tage zu verdanken ist. Aber wieso auch nicht, da mittlerweile Gitarrist Sebi auch das Mikro übernommen hat, kann man das schon mal machen. Dennoch, viel Spielzeit reicht hier nicht, um mich zu überzeugen.
Freunde des Punkrock, deren Bandkenntnisse nicht bei Blink 182 aufhören, werden vermutlich "Tangodiesel" nicht für mehr als für Nebenberieselung gebrauchen können. Denen, die doch irgendwie den Zugang dazu finden, viel Spaß damit!