Geschrieben von Nadine Donnerstag, 17 Mai 2012 19:53
The Uni Versus - Legendary Tragedies And Classical Disasters
Stil (Spielzeit): Rock mit Indie / Punk Rock Elementen (29:59)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion ( 20.04.2012)
Bewertung: 6 /10
The Uni-Versus Homepage
Der Opener „Farewell Tunes" könnte problemlos Soundtrack zu einer Hollywoodkomödie oder zu einer amerikanischen Serie wie HOW I MET YOUR MOTHER sein. Das ist durchaus lobenswert, denn der Song ist an Flow, Singalongs und Eingängigkeit kaum zu übertreffen. Ein cremiges Stück, dem trotzdem die richtige Portion Dreck mitgegeben wurde. Hat gesanglich schon was von RANCID, man hat das Gefühl, der eine Sänger ist immer einen Hauch daneben. Für den Gesang sind nämlich gleich zwei Mannen zuständig, Andreas Schmid und Stefano Zanolli. Einer der beiden legt mir auch öfter mal eine Spur zuviel Dramatik in die Songs. Am meisten holen THE UNI VERSUS raus, wenn sie einfach pure, gute Rocksongs schreiben, wie bei „Meanwhile... At The Wrong Side Of Town".
Die Gitarren sind richtig derbe gestimmt, die Drums haben Druck (Benjamin Baur von TIEFLADER schwingt die Stöcke) und sind trotzdem locker, ganz häufig stimmt das Gesamtpaket. Über die komplette Albumlänge hinweg balancieren THE UNI VERSUS immer grinsend auf dem hauchdünnen Seil zwischen amerikanischem Pop Rock und anspruchsvoller Musik. Erfreulicherweise sehr erfolgreich, denn es kommt auf „Legendary Tragedies And Classical Disasters" nicht zum Absturz, lediglich zu kleinen Zapplern. International genug und trotzdem nicht künstlich oder overdressed.
THE UNI VERSUS machen richtig gute Musik, sobald man das aber mal verdaut hat, geht man auf die Suche nach Spitzen und Hits. Leider habe ich nichts dergleichen gefunden und somit hält sich der „Wiederauflegen-Faktor" in Grenzen. Leider fällt mein Interesse somit nach den ersten drei Songs etwas ab und wird erst wieder mit dem heiteren „Wide Awake (Salvation)" entfacht.
Mir fehlt der Kick, der mein Interesse an der Platte dauerhaft hält. Handwerklich kann man THE UNI VERSUS nichts vorwerfen und die guten Momente überwiegen definitiv, aber für das nächste Werk wünsche ich mir irgendeine Art von Knalleffekt.