Stil (Spielzeit): Punk / Hardcore (42:06)
Label/Vertrieb (VÖ): Übersee / ALIVE (01.02.08)
Bewertung: 8 / 10
Link: http://www.myspace.com/nitrominds
http://www.nitrominds.com.br/
Die NITROMINDS aus Brasilien zählen zu Hause anscheinend zu den ganz großen ihrer Sparte und wenn man sich die Energie, die sie als Trio freisetzen mal so betrachtet, kann man das auch durchaus nachvollziehen.
Wem THIS IS HELL zu modern für die Bezeichnung Oldschool waren, der dürfte mit den NITROMINDS wesentlich besser bedient sein. Wobei das südamerikanische Trio auch ganz klar seine Punkrockwurzeln durchscheinen lässt. Und so wechseln sich hier Hardcorenummern mit melodischeren Punkrocktunes ab. Allerdings bleibt die Durchschlagskraft dabei die gleiche. Denn Geschwindigkeit ist definitiv eine der Maxime der Band. Beim Opener gibt es sogar einen Blastbeat zu bewundern der ihnen ungeheuer gut steht. Außerdem gibt es zwei Instrumentals, welche ein wenig nach Metal klingt und die Gitarrenriffs sind teilweise so schnell abgefeuert, dass sie schon ein wenig thrashig wirken. Dazu passend wurde das Album von „Ciero“ produziert, der unter anderem auch schon für SEPULTURA und SOULFLY gearbeitet hat.
Und man hört ihrem Sound auch an, dass man hier etwas möglichst druckvolles zu Stande bringen wollte. Der Schlagzeuger sorgt eigentlich kontinuierlich für hörenswerte Akzente und jede menge Wumms. Allerdings hinken die Vocals dagegen ein wenig zurück. Sie klingen schon ziemlich rough aufgenommen, was meiner Meinung nach einen kleinen Qualitätsunterschied darstellt. Schade eigentlich, da die Jungs aus Sao Paulo (die mittlerweile auf ihrer siebten Europatournee sind) durchaus schicke Refrains an Bord haben, die sich wunderbar mitgröhlen lassen. Ok, bei den beiden Stücken in ihrer Landessprache hält sich dass dann ein wenig in Grenzen, aber das tut dem Drive des Albums keinen Abbruch.
Normalerweise bin ich ja gar kein so großer Fan der Oldschoolvariante, aber hier klingt die ganze Sache einfach sehr überzeugt, schlüssig, hart aber trotzdem melodisch und ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass man in einem Moloch wie Sao Paulo nun mal eben so klingt: Wütend, rau und ungeschliffen, schnell und angepisst. Schönes Teil, welches sowohl für Punks als auch Hardcorler passen müsste. Aber auch anderweitig ausgerichtete Freunde der härteren Gitarrenmusik könnten ihre Freunde an den NITROMINDS entdecken.