Stil (Spielzeit): Punk / Hardcore (35:34)
Label/Vertrieb (VÖ): Modern Noise / Cargo Records (01.02.04)
Bewertung: 9,5 / 10
Link: http://www.noopinion.net/
http://www.myspace.com/noopinion
Sehr schön, endlich mal wieder eine Punkrock-Platte, die mich vollkommen begeistert! In keiner Weise stumpf, gut gespielt, immer ordentlich Geschwindigkeit und auf die Zwölf und trotzdem strotzt „Allegro“ nur so vor Melodien. Geiles Teil!
Ein wenig erinnern mich NOOPINION an TINY Y SON, ohne dabei allerdings so viele Hardcoreelemente aufzuweisen. Zwar hört man ihnen auch diese Einflüsse an, aber trotzdem regiert hier ganz deutlich König Punkrock in den zwölf Songs. Das Schlagzeug geht immer schön nach vorne und nimmt den Hörer direkt mit und die Gesänge bewegen sich zwischen mitreißenden Melodien und druckvollen Groupshouts. Von der Harmonik bedienen sie sich natürlich auch an den altbewährten Kombinationen (daher auch der Hymnencharakter vieler Songs), verpacken diese aber eigentlich immer so geschickt, dass es nicht nach Plagiat klingt.
Das Songwriting ist variabel und lässt sich nicht auf das viel zu abgenutzte Strophe/Refrain-Schema in vielen Punkrockkreisen reduzieren. Die Melodien setzten sich bei einigen Songs so stark im Kopf fest, dass man beinahe schon chirurgische Hilfe braucht um sie wieder los zu werden („The Memory Remains“ hat mich fast wahnsinnig gemacht…). Und fast jeder Song ist ein kleiner Hit. Ein wenig erinnert mich das an den MelodyCore aus den 90igern in einem modernem Gewand („We Are The Generation“ klingt für mich ein klein wenig nach MILLENCOLIN). Also viele Chöre, Refrains, viel Speed und eine Stimmung zwischen hymnisch und drängend. Aber auch neuere Bands wie STRIKE ANYWHERE können gute Vergleiche sein. Auf jeden Fall ist „Allegro“ ein absolut gut gelauntes Album geworden, welches mir bei jedem Durchgang ein Grinsen in´s Gesicht schraubt, dabei aber nie den nötigen Druck vermissen lässt oder seicht wird. Auch ernst gemeinte Musik kann eben gute Laune machen. Ab und zu hört man dem Vierer zwar ihre deutsche Herkunft an, aber das stört nicht weiter. Und obwohl die Bandfotos anderes erwarten lassen, geht es hier auch nicht nur um das Außenseiterdasein und den Suff vom Vortag.
Für mich direkt schon mal ein großartiges Album aus dem Bereich Punkrock/melodischer Hardcore. Wenn das Jahr so weiter gehen sollte, bin ich mehr als gespannt.