Stil (Spielzeit): Funpunk/Deutschpunk/Rock (50:42)
Label/Vertrieb (VÖ): M-SYSTEM (26.12.07)
Bewertung: knappe 7 / 10
Link: http://www.dietraktor.de/
http://www.myspace.com/dietraktor
Ehrlich gesagt bin ich selber ganz schön überrascht über die relative hohe Bewertung meinerseits. Denn eigentlich birgt dieses Album eine Menge Sachen, die ich nicht mag.
Aber hier geht es ja nicht in erster Linie um mich und deswegen versuche ich das Ganze mal aus der Perspektive der angesprochenen Zielgruppe zu sehen. Und wenn man auf Funpunk/Poppunk/Deutschpunk/Rock steht, können einem DIE TRAKTOR schon ziemlich gefallen. Denn auch wenn sie ab und zu einige Klischees erfüllen, umschiffen sie die Untiefen der Fettnäpfe dieses Genres doch oft wesentlich geschickter als viele ihrer Kollegen. Der Sound ist recht eigenständig (vor allem dadurch, dass die Gitarren eben nicht alles zerfetzen, sondern immer hinter dem Gesang eingeordnet sind und auch mal freiwillig zwei bis drei Gänge zurück schrauben), der Gesang geht in Ordnung und wurde in diesem Genre schon wesentlich schlechter dargeboten. Und auch das Songmaterial ist relativ breit gefächert, von THE HIVES-Gitarren („das Projekt“) zu richtigen Rocksongs („Ich sage Ja“) und Laut/Leise-Exzessen wie „Der beste Freund“.
Die wirklichen Funpunksongs wie „Tretboot“ kann ich mir zwar absolut nicht geben, aber wie gesagt, ich kann dem Funpunk eh nicht viel abgewinnen. Aber die Refrains sind fluffig, die Geschwindigkeit ab und zu auch sehr schön und die Songstrukturen funktionieren. Warum die Frankfurter das Album allerdings „Debut“ genannt haben, obwohl es gar nicht ihr erstes ist, weiß ich auch nicht. Und obwohl ich kein großer DIE TRAKTOR-Fan werde und dem Album aus rein subjektiver Sicht auch weniger Punkte gegeben hätte, gibt es sieben Punkte dafür. Als Empfehlung sollten dies aber eher TOTE HOSEN-Fans etc sehen. Und wer DIE SCHLAPPN kennt und mag, darf hier auch durchaus ein Ohr riskieren.