Stil (Spielzeit): Rock`n Roll / Punk (31:12)
Label/Vertrieb (VÖ): Four Music / Sony (01.06.12)
Bewertung: 6 / 10
The Hives
Fast fünf Jahre hat es bei THE HIVES gedauert, bis ein neues Studioalbum eingespielt wurde. Nun erscheint „Lex Hives“ und man merkt: die Band aus Fagersta hat in den vergangenen Jahren einiges verändert. So wurde das Werk beispielsweise in drei Monaten komplett in Eigenregie aufgenommen. Musikalisch allerdings schlägt sich die neue Unabhängigkeit nur langsam nieder. Sprich, es dauert eine ganze Weile, bis sich das Album entwickelt und seine Stärken entfaltet. Und das, obwohl mit „Come On“, lediglich bestehend aus der Zeile „Everybody come on“, der passende Ohrwurm-Opener zu finden ist.
Die restlichen elf Songs aber brauchen eine Weile und zeigen dann teilweise ungeahnte Schwächen, wie die unsagbar überflüssigen Songs „I Want More“ und „Without The Money“. Beide Lieder langweilen durch ihre Monotie und die fehlenden Ausbrüche. Auf Dauer gehen die Songs dem Hörer sogar auf die Nerven und kommen nicht ansatzweise an die anderen Songs heran.
Die erste Single „Go Right Ahead“, „1000 Answers“ und „Wait A Minute“ dagegen schlagen in die typische THE HIVES-Kerbe und überzeugen mit eingängigen, treibenden Beats und schrammelnden Gittarren, die hier und da auch an das Überwerk der Band „Veni, Vidi, Vicious“ erinnern. Auch „Patrolling Days“ und „Take Back The Toys“ gehen in diese Richtung, überzeugen aber auch durch die ein oder andere eingestreute Punkrock-Kante. Die restlichen vier Songs „The Spectacles…“, "My Time Is Coming", "If I Had A Cent" und "Midnight Shifter" dagegen sind zwar nicht schlecht, wirken aber eher wie Füllmaterial und können kein Highlight mehr setzen.
„Lex Hives“ ist somit ein recht durchwachsenens Album geworden. Sechs Knallerhits stehen bei den Schweden zwei totalen Fehlschüssen und vier Durchschnittsongs gegenüber. Was bleibt sind die guten Songs, aber ob das in der heutigen Zeit reicht, um beim Publikum wieder wie früher komplett abzuräumen, bleibt mehr als fraglich. „Lex Hives“ macht aber auch klar, dass die Stärke der Band immer noch auf der Bühne liegt und dort werden bei den Schweden sicher auch die schwächeren Songs gut funktionieren.