Stil (Spielzeit): Horrorpunk / Düsterer Punk (51:49)
Label/Vertrieb (VÖ): Steamhammer / SPV (15.06.2012)
Bewertung: 8,5 / 10
The Other
Während bei anderen Bands die Zwischenalben-Phase oftmals enorm lang ist, bringen die 2002 gegründeten THE OTHER in schöner Regelmäßigkeit neue Werke auf den Markt. Nach "New Blood" aus dem Jahr 2010 folgt nun "The Devils You Know". Wie schon der Vorgänger erscheint auch das neue Album wieder bei SPV. Geboten wird auf den ersten Blick klassischer Horror-Punk. Doch schon beim ersten Hördurchgang wird klar, dass diesmal einiges anders ist.
Es mag vielleicht daran liegen, dass die Horrorpunker aus dem Pott auf einem Metallabel zu Hause sind, da sich mehr denn je Metalriffs und -anleihen auf diesem Album wiederfinden. Vielleicht wollte die Band sich auch endgültig musikalisch von THE MISFITS verabschieden. Das ist ihnen recht gut gelungen, denn mehr denn je schaffen es THE OTHER ihren eigenen Stil zu kreieren, der gut klingt und sehr gut ins Ohr geht. Hier und da erinnert die Band nun an VOLBEAT, allerdings überwiegt der eigene musikalische Stil.
Auch wenn sich THE OTHER musikalisch offener präsentieren als zuvor, bleiben sie dennoch ihrer musikalischen Richtung treu. Horrorpunk bleibt eben Horrorpunk, auch wenn sich THE OTHER deutlich abwechslungsreicher zeigen. Das hat aber zur Folge, dass "The Devils You Know" recht lange braucht, um sich zu entwickeln. Doch mit jedem weiteren Hördurchgang, wird das Werk ein bisschen besser, bis es endgültig zündet.
Wenn es einen Kritikpunk gibt, dann ist es diesmal der obligatorische deutschsprachige Song "Ewigkeit". Da haben THE OTHER ein wenig daneben gegriffen. Hier klingt die Combo doch eher nach UNHEILIG und nicht nach der vielleicht besten Horrorpunkband Europas. Songs wie "My Home is my Casket", "Puppet on a String" oder "Fright Night" sind echte Hits voller Abwechslung geworden. Überhaupt klingt jedes Lied ein wenig anders und auch Sänger Torsten schafft ungewohnte Variationen mit seiner Stimme und klingt so noch bessser denn je zuvor.
THE OTHER legen ein Album vor, das lange braucht, um dann doch wieder voll zu punkten. Diese Band entdeckt sich neu, ohne aber an Klasse und Charme zu verlieren. Sehr starkes Teil!