Stil (Spielzeit): Punk, Posthardcore (38:21)
Label/Vertrieb (VÖ): Bridge9 / Soulfood (03.08.12)
Bewertung: 6,5 /10
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Die Amis vom POLAR BEAR CLUB haben sich in den letzten Jahren einen richtig guten Namen gemacht: sie verbinden Punkrock mit Posthardcore, bringen extrem gute Platten raus, sind eine gute Liveband und punkten durch unglaubliche Sympathie. Und so freut man sich natürlich auf jedes neue Lebenszeichen des Fünfers. Mit "Live At The Montage" gibt es ein sehr reduziertes Akustik-Live-Album, welches zwar gut ist, das aber leider nicht ganz die Erwartungen erfüllen kann, die man eigentlich an POLAR BEAR CLUB hat.
Zunächst mal zum Aufbau: es gibt hier nur zwei Gitarren und diese unglaublich geile Stimme. Aber da fängt es schon an: zwar kann man hörern, warum Jimmy ein umjubelter Fronter ist, aber zwischendurch fehlt ihm da doch noch ein wenig Luft nach oben und es scheint, als müsse er erst während des Sets warm werden. Zwar steckt er auf diesem Niveau immer noch jede Menge anderer Sänger ganz locker in die Tasche, aber die Magie, die seine Stimme inne hat, kommt nicht immer ganz rüber.
Und was das Instrumentale angeht: Klar funktionieren die Songs, aber manche scheinen nicht unbedingt dadurch zu gewinnen, dass sie man sie auf das Nötigste reduziert. Um das Ganze etwas aufzumischen, werden noch zwei Coverversionen ("Left And Leaving" von den WEAKERTHANS und "At Your Funeral" von SAVES THE DAY, die beide ziemlich cool umgesetzt wurden) eingestreut und auch hier punkten POLAR BEAR CLUB wieder durch Sympathie.
Von der Aufnahme her hat man das Gefühl, dabei gewesen zu sein und die ganze Platte wirkt herrlich ungekünstelt und ehrlich. Auf der anderen Seite fehlt dadurch aber auch irgendwie das Feuerwerk, welches man sich erhofft hatte. Ich wette zwar, dass alles anders wäre, hätte man an dem Abend live dabei sein können, aber auf Konserve ist "Live At The Montage" nur ziemlich gut – und leider nicht überragend. Eher für Fans als für Neueinsteiger.