Bedtime For Charlie - Bright Light City Skyline

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Seltsamer Name für eine Punk Rock Band, denn schlafen kann Charlie bei der Mucke sicher nicht, eher noch 'ne Runde Party machen. Die Italiener (!) machen verspielten, melodiösen Punk Rock. "Bright Light City Skyline" ist stellenweise sehr angenehm melancholisch und hat einige gelungene Tempowechsel im Stile von RISE AGAINST, MILLENCOLLIN, NO USE FOR A NAME und Co. zu bieten. Grundsätzlich ist das Album auf musikalisch durchgehend hohem Niveau und immerhin ist die Band auch schon gute zehn Jahre am Ball, aber leider trotzdem etwas vorhersehbar. Das trübt meine anfängliche Hörfreude stetig von Song zu Song.

Textlicht ziehen BEDTIME FOR CHARLIE gut ab und schaffen es, nicht so "wanna-be amerikanisch" zu klingen, wie es leider bei vielen Truppen aus diesem Genre der Fall ist. Stellenweise verschmelzen die Songs komplett, da es keine üblichen Songstrukturen gibt und BEDTIME FOR CHARLIE komplett auf  das Schema "langsam-schnell-laut-leise und zwischendrin unvorhersehbare sekundenlange (Kunst-) Pausen" setzen. Teilweise weiß man leider gar nicht, ob jetzt schon ein neues Lied angefangen hat, oder ob man sich noch beim aktuellen Track befindet.  Die Drums werden dynamisch bearbeitet, allerdings kommen die Riffs stellenweise etwas flach und auch der Gesang müsste wesentlich ambitionierter sein, um mich mitreißen zu können.

BEDTIME FOR CHARLIE sind nicht belanglos oder uninteressant, vor allem für Fans von melodischem Punk Rock, aber noch nicht stabil und kompakt genug. Die Mitsingparts wiederum sind perfekt positioniert und werten so manche Nummer auf. "Airplane" ist gesanglich partiell zu schwachbrüstig und die Gesangsmelodie bzw. der Vortrag hätte mehr Intensiität vertragen können, um das schöne musikalische Arrangement besser zu würdigen. Das gleiche Spiel leider bei "Discomfort Is My Fuel" und "Lockja".

Zusammenfassend kann man sagen, dass BEDTIME FOR CHARLIE das Genre ganz gut bedienen. Nicht mehr und nicht weniger, das kann aber wohl kaum ihr Ziel gewesen sein. Es fehlt der Knalleffekt, in musikalischen Gefilden auch gerne mal Hit oder Ohrwurm genannt.

Herausstechend sind die Songs "Throwing Life Away", "We're On The Bridge" und "Checking Out The Waves", wobei letzterer mich vom Mainriff her verdächtig an "Always Love" von NADA SURF erinnert. Fans oder Neueinsteiger des Genres sollten "Bright Light City Skyline" mal antesten – eine Platte, die bei Sonne, Surfen und Skaten sicher Laune macht, mich auf Dauer aber nicht nachhaltig begeistern konnte.