Stil (Spielzeit): Punk / Emo / Indie (37:10)
Label/Vertrieb (VÖ): Uncle M / Cargo (21.09.12)
Bewertung: 9 /10
Link: Facebook
APOLOGIES, I HAVE NONE kommen aus London – hätte man bei dem Albumtitel ja fast erwarten können – und werden zur Zeit durchaus ein wenig abgefeiert. Nach diversen EPs ist dies nun ihr erstes Full Length. Ist der Hype gerechtfertigt?
Also wenn ich mir die Mischung aus Indie/Punk und Emo hier so anhöre, geht mir ehrlich gesagt ganz schön das Herz auf. Zwar sind mir einige Songs im Grunde genommen zu ähnlich – warum das so ist, werde ich noch ausführen – aber was der Vierer hier abliefert, berührt mit jeder Variation der gleichen Idee gleichermaßen.
Und mit den gleichen Ideen meine ich: sehr ähnliche Akkordfolgen und Songaufbauten. Ähnlicher werden die Songs dadurch auch, dass APOLOGIES, I HAVE NONE sich gerne auf die Theatralik des Momentes verlassen und oftmals eher einen Gang zurückschalten, als ein paar Kohlen nachzulegen. Sie dünnen die Songs teilweise ziemlich aus, bis nur noch wenige Töne von den Instrumenten oder Stimmbändern miteinander interagieren. Aber genau in diesen Momenten gehen sie unter die Haut und werden hymnisch. Dadurch, dass sie diese Herangehensweise recht oft anwenden, erkennt man allerdings schon so etwas wie eine Formel.
Aber wie erwähnt: das stört einfach nicht, weil die Gefühle so drängend auf den Hörer einschlagen, dass man sich auf den Kritikpunkt einfach nicht versteifen kann. Hier werden Bands wie SAMIAM, THE RIOT BEFORE, AGAINST ME!, THE MENZINGERS (und GOODBYE FAIRGROUND, um mal was Einheimisches zu nennen) und andere großartige Bands unter einen Hut gebracht, ihre Hymnentauglichkeit ausgeschlachtet und mit großartigen und bewegenden Chören versehen. Wer hier nicht mitsingen will, hat vermutlich Probleme mit dem Kehlkopf!
Wie erwähnt, fallen APOLOGIES, I HAVE NONE nicht dadurch auf, dass sie sonderlich wild sind, aber wenn sie denn mal auf die Zwölf geben, dann fällt das auch ganz anders ins Gewicht. Ansonsten ist diese britische Band ein absoluter Hymnen-Garant, der mit seinen Songs Hörer berühren (und das nicht nur mit der Piano-Ballade) und süchtig machen wird. Ich hoffe, dass die das live auch so umsetzen können! Ich kann mir schon vorstellen, wie die eine Hälfte des Publikums mit ausgestreckten Armen und die andere mit geschlossenen Augen die Textzeilen zelebrieren wird. "London" hat wirklich was ganz Eigenes, verleugnet aber seine Vorbilder nicht und bietet einfach verdammt noch mal nur geniale Songs!