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Und wieder ist ein neues NoFX-Album draußen. Niemand hat mehr wirklich drauf gewartet, aber es freut sich ja doch jeder. Und im Falle dieses Albums auch vollkommen zu Recht.
Zunächst fällt hier mal auf, dass die Kalifornier auf spaßige oder Ska/Reggae-Songs verzichten. Bis auf ein paar Midtempo-Songs gibt es hier ausschließlich melodischen Punkrock mit den typischen Texten – schade, dass die mir nicht vorliegen – denn das, was ich mitbekomme, ist einfach genial. Fat Mike bringt wieder seine Meinung zu Politik und Religion unter die Leute und etabliert dabei z.B. die Theorie, dass man mit genügend „Hookers" und „Blowjobs" den Weltfrieden erreichen könnte. Denn eigentlich wollen alle ja nur ihre 72 Jungfrauen haben: Genial!
Wieder mal ist Fat Mike sehr bissig, was den Rest der Welt angeht, scheint aber auch persönlich zu werden, wenn es um seine Scheidung geht – auch wenn das Thema anhand seiner Plattensammlung abgehandelt wird. Zwar fehlen hier die lustigen kleinen Hits, die auf dem letzten Album „Coaster" noch zu finden waren, dafür hat das Album aber insgesamt mehr zu bieten, wenn man auf den punkigen Sound des Quartetts steht.
Zwar reißen NoFX hier keine Bäume aus und wiederholen ein paar Riffs ihrer Karriere, aber was sollen sie denn machen? Sie sind ja schon seit Ewigkeiten dabei. Die Frage ist also eher: Wie schaffen sie es, immer noch solch gute Songs abzuliefern, die auch noch textlich etwas zu bieten haben? „Self Entitled" ist also wieder ein absolut typisches NoFX-Album geworden – typisch im guten Sinne.
Ich sehe gerade, dass ich „Coaster" acht Punkte gegeben habe und müsste deshalb jetzt auch auf acht Punkte hoch gehen. Aber ich ziehe "Coaster" einfach im Nachhinein einen Punkt ab – was eigentlich auch realistischer ist – und dann stimmen die Verhältnisse wieder. Wenn NoFX im Alter allerdings weiterhin so gut bleiben, dürfen die das meinetwegen noch 20 Jahre so machen...