Stil (Spielzeit): Punk / Indie / Posthardcore / Rock (37:16)
Label/Vertrieb (VÖ): Arctic Rodeo / Cargo (28.09.12)
Bewertung: 7,5 /10
Link: Facebook
PILOT TO GUNNER kommen aus New York, haben sich Ende der 90iger gegründet und seit 2004 keine Platte mehr rausgebracht. Mit „Guilty Guilty" melden sie sich zurück und sind bei Arctic Rodeo eigentlich ganz passend untergekommen.
So spielen die Amis nämlich eine individuelle Mischung aus Indie, Punk und 90igere Posthardcore und haben auch einen recht trockenen Sound – wie eben viele Bands von Arctic Rodeo. Die Songs sind meist relativ reduziert auf den Gesang abgestimmt, können ab und zu durch coole Percussions glänzen ("High Command") und kommen mit Sicherheit live gut an. Das mit den Percussions erinnert mich dann an ihre Labelmates von SKELETON KEY, aber im Vergleich dazu sind die New Yorker hier wesentlich straighter und produzieren dabei wesentlich leichter zu konsumierende Musik - was nicht negativ gemeint ist.
In diesem Genre trifft man ja gerne mal auf Sänger, die man nur lieben oder hassen kann – nichts dazwischen. Für diese Verhältnisse sind PILOT TO GUNNER ziemlich massentauglich. Die Stimme klingt cool und flattert nur selten, und manche der Songs haben schon beinahe einen 90iger Jahre Grunge-Gedanken (wenn man das nicht von der Metal-Seite aus betrachtet). Sie sind auch zu keinem Zeitpunkt extrem, in dem was sie hier machen, sondern immer eingängig - und gut dabei.
Auf der anderen Seite ist das auch das Coole an den Amis: sie fallen nicht dadurch auf, die lauteste, schnellste, abgedrehteste Band zu sein oder etwas in der Richtung. Aber mit ihrer trockenen Art (alleine schon, wie die Songs arrangiert werden und dass sie viel Platz zum Atmen lassen) schreiben sie hier einfach unglaublich gute Rocksongs. Zwar werden sie wohl kaum in meiner Jahres-TopTen auftauchen, aber dafür haben sie Substanz und Tiefe, die immer zählen wird auf einem bestimmten Niveau.
PILOT TO GUNNER haben begriffen, dass weniger manchmal mehr sein kann, wenn es denn richtig angepackt wird. Sie legen hier beinahe schon ein „Rock-Album" vor, welches in seiner Schlichtheit unglaublich tolle Songs zu bieten hat. Unauffällig, aber schön!