Stil (Spielzeit): Southern Rock / Punk (36:59)
Label/Vertrieb (VÖ): Slinging Pig (Juli 2012)
Bewertung: 6/ 10
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Manchmal ist es ganz witzig, zuerst die Platten zu hören und dann erst das Info zu lesen. KENTUCKY BRIDGEBURNERS erinnerten mich etwas an NASHVILLE PUSY, nur mit weniger Arschtritt. Naja, die KBB SIND Blaine Cartwright von NASHVILLE PUSSY!
Ok, natürlich nicht alleine. Einige der anderen Brückenbrenner sind aus seiner anderen Band NINE POUND HAMMER und so muss man sich wohl über die grundsätzliche Rock N Roll-Affinität und Rotzigkeit des Albums nicht wundern. Mr Cartwright hat die KENTUCKY BRIDGEBURNERS übrigens in's Leben gerufen, um so eine Art Rock N Gospel Musik zu machen. Und so hat hier jeder Song (fünf eigene und vier Covers – u.A. von WOODIE GUTHRIE) hier einen ziemlich deutlichen religiösen Bezug, der vor allem in Amerika ankommen dürfte. Ich für meinen Teil suche immer schon nach Ansätzen von Ironie, weil er das hier so beinhart und direkt durchzieht, dass sich bei mir bei manchen Sätzen wirklich die Fußnägel aufrollen. Aber vielleicht verstehe ich das auch nur nicht richtig.
Musikalisch stelle man sich das vor, als ob sich ein paar bärtige Rednecks in den Südstaaten treffen, Whisky und Bier trinken und in der Scheune zusammen dreckigen Rock N Roll mit leichten Gospel-Anklängen spielen (sei es mal mit einer ziemlich geilen Drogenorgel oder einem Chor). Man denkt an Bands wie eben NASHVILLE PUSSY und ANGEL CITY OUTCAST, wobei hier weniger Punk als mehr Southern Rock eine Rolle spielt. Eines der Highlights ist für mich „You Got To Move" weil dort die Orgel für eine sehr geile Atmosphäre sorgt und damit sogar die Gitarrenleads unwichtig erscheinen lässt. Über allem sitzt dann natürlich die dreckige Stimme, der es auch egal ist, in wie weit welche Töne perfekt getroffen werden.
Wer auf dreckigen Southern Rock steht, der unverfälschter ist, als bei den meisten Punk N Roll-Bands und sich nicht an den Lyrics stört (oder sie grade deswegen mag) hört hier wie die Hochzeit von CHUCK BERRY und den SEX PIISTOLS hätte klingen können, wenn man das ganze in einer Kirche stattfinden lassen würde, in der Gospels gesungen werden. Teilweise ganz schön stumpf, aber dafür ordentlich rotzig!