The Marine Electric - Restrained Joy

The Marine Electric Joy

Stil (Spielzeit):
Punkrock / Emo  (25:53)
Label/Vertrieb (VÖ): INSRGNT / Unbuckled (13.11.12)
Bewertung: 6,5 / 10

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THE MARINE ELECTRIC legen hier ihr erstes Full Length (nach Singles und EPs) ab und reihen sich damit in die Liga der Bands ein, die melodischen Punkrock mit etwas 90iger Jahre Emo-Einschlag spielen. Einer der Sänger hat dann auch die dementsprechende Reibeisen-Stimme. Und obwohl sie auf „Restrained Joy" vieles richtig machen und mir das Genre ja eh sehr gefällt, komme ich leider nicht über die 6,5 Punkte hinaus.

Die New Yorker haben sich 2008 gegründet und man hört ihnen ihre Eingespieltheit auch an. Sie verlassen sich nicht nur auf ein paar angeschrägte Akkorde, sondern klimpern und riffen auch sehr gerne, was den Songs eine gewisse Tiefe verleiht. Bei einem grandiosen Stück wie „Live Oak" bringen sie das auf die Spitze und vernetzen es auch noch mit einer wunderbaren Steigerung und Atmosphäre innerhalb des Stückes – wäre der Rest der Platte auch so dramatisch wie besagtes Stück, wäre meine Punktewertung wesentlich höher.

Die Musik richtet sich an Fans von Bands wie SMALL BROWN BIKE, IN BEAR COUNTRY, POLAR BEAR CLUB, BRAID, BANQUETS und Konsorten und findet zumeist im Midtempo statt. Genau hier ist auch der Kritikpunkt: THE MARINE ELECTRIC bringen so viel Gutes mit (die eine raue Stimme, das technische Können, den melancholischen Sound ...), aber sie schaffen es nur bei ein paar Stücken, so richtig aus sich rauszugehen. Dann sind sie auch wirklich gut und machen so richtig Spaß. Aber in der großen Mehrzahl der Stücke sind sie „nur" gut. Der fehlende springende Funke wird da gerne angedeutet aber nicht gezündet.

Zwar ist „Restained Joy" ein schönes Genre-Album geworden, meiner Meinung nach rufen THE MARINE ELECTRIC hier aber einfach nicht ihr volles Potenzial ab. Die Refrains könnten noch etwas mehr zünden und die Band müsste an und für sich noch etwas mehr nach vorne gehen – dann stünden ihnen eigentlich alle Türen offen!
Kai