Strawberry Blondes - Rise Up




Stil (Spielzeit): englisch geprägeter Punk N Roll (31:28)
Label/Vertrieb (VÖ): Deck Cheese / Ship Ahoi (Oktober 2007)
Bewertung: 7 / 10
Link: http://www.myspace.com/strawberryblondes
Als erstes sollte ich mal vorausschicken, dass ich seit einigen Jahren dem so genannten DreiAkkorde-Punkrock nicht mehr viel abgewinnen kann. Ausnahmen sind RANCID und diverse Bands, die bei mir übernachtet haben. Die STRAWBERRY BLONDES fallen in keine der beiden Kategorien und gefallen mir trotzdem.
Zum Teil liegt meine Bewertung aber auch daran, dass ich sehr sicher bin, dass die Blondinen aus England vermutlich der totale Wahnsinn für die anvisierte Zielgruppe sein müssten. Und auch wenn ich hier auf „Rise Up“ wieder die ganzen Sachen finde, die mich vom Streetpunk vor einigen Jahren weggebracht haben (absolut vorhersehbare Harmonien und null Ausbruch aus den seit Jahrzehnten bekannten Schemata), mag ich sie selber auch. Denn ihr klar englisch geprägter Punkrock ist mit einem großen Maul und viel Geschepper eingespielt. Die Geschwindigkeit geht für Streetpunk absolut in Ordnung und die Hintergrundchöre haben Hitcharakter. Der typische Schuss Rock N Roll, wie er zur Zeit sehr beliebt ist, darf natürlich auch nicht fehlen. Überhaupt hätte das Album in Deutschland ganz gut über People Like You erscheinen können. Ich muss z.B. an PUBLIC TOYS oder die REVOLVERS und alte englische Punkbands denken.
Die manchmal auch ein wenig an RANCID erinnernden Songs (das „Yeah Yeah Yeah“ ist schon ziemlich offensichtlich geklaut!) haben zum überwiegenden Teil Hitpotenzial, große Chöre und Refrains und werden von der Zielgruppe mit Sicherheit nach ein paar Bier mehr als nur lauthals mitgegröhlt. Auch die typischen Klischees (man sehe sich mal ihre Künstlernamen an oder lese sich die Klischee-Texte durch) dürfen nicht fehlen. Und da die SB laut Info in England grade so richtig steil gehen sollen, könnte ich mir vorstellen, das ihnen auch Deutschlands Punk N Roll-Szene bald erlegen sein könnte. Alle nötigen Qualitäten (selbst ganz zarte Reggae-Einflüsse sind auszumachen) bringen sie definitiv mit, die Songs gehen verdammt gut ins Ohr und die Leadstimme ist charakteristisch genug, um sie wieder zu erkennen. Dafür, dass ich dem Genre eigentlich schon abgeschworen hatte wirklich mehr als ordentlich.
Kai