Undesirable People - Eugenics EP ^Tipp

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Herrlich! Es gibt immer mal wieder Bands, die auf den ersten Blick einfach und melodisch erscheinen, aber so viel Liebe ins Detail stecken, dass sich die ganze Schönheit erst beim genauen Zuhören entdecken lässt. Und genau so etwas ist den UNDESIRABLE PEOPLE hier mit „Eugenics" gelungen!

Zunächst klingt die EP der Band aus Michigan wie eine weitere Band, die sich im Spannungsfeld zwischen melodischem Punkrock, Poppunk, Indie und 90iger Emo bewegt. Aber je genauer man hinhört, umso deutlicher wird, wie vertrackt die Band eigentlich spielt – dabei aber immer extrem melodisch bleibt. Bereits im ersten Stück erinnern sie an OPEN HAND, wenn die damals nicht in die Stoner- sondern Punkrock-Richtung gegangen wären. Dann lassen sie den Song noch mit total schrägen Harmonien aufhören und bauen auch so jede Menge kleine Stolpersteine ein, die sie aber so einfließen lassen, dass sie erst nicht wirklich auffallen.

„Erwachsen" muss man diese EP wohl nennen. Hier werden Melodien genutzt, wie sie sich auch bei A WILHELM SCREAM, THRICE, THE GET UP KIDS und anderen Bands finden. Das ist schon eine ordentliche Bandbreite. Und jetzt kopieren sie ihre Vorbilder nicht einfach, sondern mischen es wirklich so zusammen, dass es nach einer eigenen Geschmacksrichtung schmeckt und nach Midtempo Punnkrock klingt. Dazu kommen Spielereien in der Rhythmik und in den Harmonien. Außerdem lassen sie ziemlich gerne die Muskeln spielen, was ihre technischen Fähigkeiten und ihre Tightness angeht – ohne es dem Hörer allerdings zu sehr auf die Nase zu binden.

Das Quintett gibt es erst seit kurzem, aber diese EP zeigt eine unglaublich gut abgestimmte Truppe von Musikern, die vieles spielen könnten, sich aber für Punkrock mit Finesse entschieden haben. Mit den sechs Songs auf „Eugenics" setzen UNDESIRABLE PEOPLE eines der unerwarteten Highlights des Genres. Oder hatte die vorher schon einer auf dem Zettel?