Sworn Liars - 14 Grim Tales For Hip Kids And Malevolent Midgets Tipp

Sworn Liars

Stil (Spielzeit): Horror Punk (27:40)
Label/Vertrieb (VÖ): High Noon Rec. / Cargo Records (26.10.12)
Bewertung: 8 / 10
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SWORN LIARS sind so eine von diesen Bands, die man eigentlich nur gut finden kann. Man hört nämlich in jedem Ton, dass die Typen wahrscheinlich eh drauf scheißen, was irgendjemand über ihre Musik sagt und sowieso machen, was ihnen in den Kram passt. Was dann letztendlich an anarchischem Horror Punk Rock, mit einer Prise Psycho Billy in Form von „14 Grim Tales For Hip Kids And Malevolent Midgets" herausgekommen ist, erinnert mich an eine Mischung aus Rocky Horror Picture Show und Bands wie VIOLENT FEMMES.

Die Songs werden nie in die Länge gezogen und es bleibt meistens unter zwei Minuten Spielzeit pro Track, aber es wird ordentlich gerotzt soweit die Gitarren es hergeben, mehr Gain geht teilweise gar nicht. Besonders groß sind die kleinen Horror Punk Stücke wie „Deep" inklusive Hörspiel! Im Hintergrund warnt eine durchgeknallte Orgel und der Gesang wechselt von rockig-roh in pseudo-gruseligen Irrengesang bzw. drohendes Flüstern. Selbst bei kurzen Stücken nehmen sich SWORN LIARS Zeit für Details und gerade dass die Stücke teilweise unvermittelt enden, macht den Charme von „14 Grim Tales For Hip Kids And Malevolent Midgets" aus. Ich kenne mich im Horror Punk Genre gleich null aus, aber was ich hier höre, macht Lust auf mehr und ist extrem kurzweilig.

Wenn das affektierte (positive) Gehabe dann in durchgedrehtes Gekreische mündet wie bei „Shadow" oder „Flesh Remover" (wer findet das Frequenzloch?!), dann sind SWORN LIARS gleichzeitig simpel, aber unschlagbar mitreißend. Theoretisch kann jeder, der einige Powerchords beherrscht, die Mucke nachzocken, was aber nicht bedeutet, dass hier minderwertige musikalische Kompositionen abgeliefert wurden. Optimales Minimalprinzip würde es eher treffen.

Eine wichtige Rolle spielt natürlich auch der Bassist, ruckartig trägt er uns sicher und ohne Pause durch alle 14 (ist klar, oder?) Songs der Platte. Der Schlagzeuger sorgt dafür, dass teilweise sogar Tanzbedürfnis ausgelöst wird. Hits habe ich zwar keine gefunden, aber dafür einen Haufen Hooks, die man schon beim ersten Durchlauf mitsingen kann. Manchmal ist das deutlich mehr wert!

„14 Grim Tales For Hip Kids And Malevolent Midgets" ist eine schnörkellose, aber trotzdem mit Details versehene Platte, die nicht die Welt verändert aber dafür sorgt, dass der Hörer eine verdammt gute Zeit hat. Sicherlich auch live überzeugend.