Damage - Weapons Of Mass Destruction

Damage-Weapons Of Mass Destruction

Stil (Spielzeit): Hardcore Punk (13:59)
Label/Vertrieb (VÖ): Graphals (02.11.12)
Bewertung: 7 / 10
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Irgendwie habe ich den Eindruck, dass es schon fast in Vergessenheit geraten ist, in welchem Zusammenhang Hardcore und Punk Rock eigentlich stehen. DAMAGE erinnern mich wieder daran, wie Hardcore früher geklungen hat und warum der Musikrichtung nachgesagt wird, dass sie besonders schonungslos und ehrlich ist.
DAMAGE kennen auf „Weapons Of Mass Destruction" eigentlich nur ein Motto: „Vorwärts - und zwar geradeaus!". Neben den einfach locker runtergerissenen Riffs beeindruckt mich besonders der derbe dicke Bass. Der Tieftöner donnert sehr gekonnt durch die Songs und schafft es in den sehr kurzen Stücken (der längste Song geht knapp über zwei Minuten), beeindruckende Akzente zu setzen. Für mich dominiert er eigentlich das Album, stört mich aber nicht.

Die Kürze der Songs ist auch der einzige Minuspunkt der Platte, wobei ich auch nicht wüsste, was man bei Granaten wie „Holding On" oder „Tomorrows Weapons" noch zufügen könnte, ohne sich unnötig zu wiederholen und den eigentlichen Reiz zu verfälschen. DAMAGE schreien uns kurze aber heftige Wutausbrüche über dies und jenes entgegen und irgendwie macht es Spaß, mal wieder so zusammengestaucht zu werden. Kann einen richtig in Fahrt bringen und zur Revolte anstacheln. Hier steht definitiv noch die Anklage im Vordergrund und nicht die dicken Eier – die Schweden von DAMAGE sind geladen und richtig angepisst. Aber etwas mehr, so 20 bis 30 Sekunden pro Track, hätten es dann manchmal doch sein können.

Auch das Cover von „Weapons Of Mass Destruction" ist bemerkenswert. Detailierte lustige Zeichnungen spielen darauf an, dass nicht jeder Honk (ich korrigiere, keiner...) mit Waffen etwas Sinnvolles anfangen kann und es zwangsläufig im Missbrauch enden muss. So ist die Platte von DAMAGE komplett nach vorne, druckvoll, stellenweise hektisch, aufwühlend, roh und verdient das Prädikat Hardcore. Schnick Schnack exklusive, Freunde verspielter Songwelten sollten sich wo anders abreagieren.

Schön zu hören, dass diese Musikrichtung wohl niemals aussterben wird.