Houston Swing Engine - Entre Hommes


houstonswingengine

Stil (Spielzeit): punkiger Rotzrock (57:14 Minuten)

Label/Vertrieb (VÖ): Headstrong Records / Soulfood (25.01.2008)

Bewertung: dreckig (7/10)

Link: http://www.houstonswingengine.com
http://www.myspace.com/houstonswingengine1

 
Unter Männern?
Was haben Männer und Frauen gemeinsam? Beide wüssten gerne, mehr oder weniger, was das jeweils andere Geschlecht zu bereden hat, wenn es unter sich ist. Und was hat das Leben mit einer Schachtel Pralinen gemeinsam? Richtig. Man weiß nie, was man kriegt.
Und das gilt ebenfalls für „Entre Hommes“, denn der vierte Release der Rockband aus Lausanne (Schweiz) ist – nein keine Panik, keine musikalische Abhandlung über das Leben –  ein vielseitiges Werk geworden und vereinigt Einflüsse der unterschiedlichsten Art, die diese Platte gleichermaßen zu einem sehr geeigneten Soundtrack für die nächste Party oder für eine ausgedehnte Autofahrt machen. Das schweizer Vierergespann nennt Bands wie THE STOOGES, MC5, QUEENS OF THE STONE AGE oder REFUSED als Lieblingsbands und liefert über eine knappe Stunde und 14 Songs hinweg wirklich starken Tobak ab.
„My Velvet Hostage“ ballert, ganz ohne Vorwarnung aus den Boxen und gibt sogleich einen vagen Überblick über das stimmliche „Potential“ von Frontschwein François, dessen Stimmlage im Verlauf der gesamten Spielzeit zwischen hasserfülltem, rotzigem Gekreische und melodischem, dreckigem Rock-Gesang wechselt. Ähnlich unvorhersehbar und flexibel ist die kompositorische Gestaltung von „Entre Hommes“ geraten. Treibende Bassrhythmen (“New Wave Hookers”) und eingängige Rock-Passagen und Gitarrenriffs (“Transitional State Of Joy”) wechseln sich mit animierenden Punk- und chilligen Grungeeinschlägen („Murder Murder“) ab. Dreckiger Up-Tempo-Rock steht aber mit allen Feinheiten, schrammelnden Gitarren, treibenden Riffs und Melodien und rhythmischem Drumming eindeutig im Vordergrund. Produktionstechnisch ausgewogen benötigt dieser Silberling allerdings mehrere Durchläufe, um Gehör zu finden. Allerdings sollte man sich dieses Werk nicht unbedingt alleine im stillen Kämmerlein zu Gemüte führen, denn dann kann es schnell anstrengend werden.
Gerne würde ich Näheres zum lyrischen Konzept hinter „Entre Hommes“ schreiben, aber leider liegen mir die Texte nicht vor.
Unter Männern? Na wenn Ihr meint – aber der Feind hört interessiert mit!
Anspietips: „New Wave Hookers“, “Entre Hommes”, “Sleazy Divisions (Foreplay – The Charge)