Geschrieben von Kai Donnerstag, 12 Juli 2007 03:15
Reel Big Fish - Monkeys For Nothin` And The Chimps For Free
Stil (Spielzeit): Ska/Reggae/Punk (57:12)
Label/Vertrieb (VÖ): Rykodisc / Rough Trade (27.07.07)
Bewertung: 5-6 / 10
Link: http://www.reel-big-fish.com/
http://www.myspace.com/reelbigfish
Die netten SkaPunker von REEL BIG FISH haben ihren Major-Deal hinter sich gelassen, ihren Frieden mit der Welt geschlossen und das neue Album selbst produziert. Alles eitel Sonnenschein?
Nicht wirklich. Denn irgendwie fehlt mir bei diesem Album der Biss, die Tiefe, das Durchhaltevermögen. Die 17 Songs, inklusive „Another Day In Paradise“-Cover, sind alle ganz nett und strotzen streckenweise wieder vor den typisch lustig bis sarkastischen Texten von Aaron Barett und einer Menge netter Gimmiks, aber irgendwie wirkt das ganze doch bestenfalls „routiniert“. Songs wie „Everybody`s Drunk“ oder „Please Don`t Tell Her I Have A Girlfriend“ (geht ein bisschen in Richtung FLOGGING MOLLY) werden live vermutlich ordentlich abgefeiert, da man sie schnell mitgröhlen kann, und die Songs ja auf partytauglich getrimmt worden sind. Aber sie sind einfach bei weitem nicht so schwungvoll und begeisternd wie Hymnen à la „She Has A Girlfriend Now“ oder „Beer“. Ich schätze sogar wenn ich nicht eine langjährige Sympathie für die Band aus Kalifornien hegen würde, kämen mir einige Songs beinahe langweilig vor.
Auf der anderen Seite finde ich allerdings gut, dass die Ska- und Reggaeanteile wieder etwas größer geworden sind. Das hat ja teilweise auf dem ein oder anderen Album gefehlt. Und der Humor ist nach wie vor der selbe – teilweise ein wenig albern ( so was wie bei „Another F.U.-Song“ hat Aaron schon bei THE FORCES OF EVIL mit „Fuck You All You Motherfuckers“ gehabt) und teilweise wieder schön absurd, wie bei „My Imaginary Friend“, in welchem sein imaginärer Freud nichts mehr mit ihm zu tun haben möchte. Des weiteren gibt es natürlich auch wieder einige Zitate (im Opener werden so fünf bis sechs Musikstile integriert und bei „Everybody`s Drunk" gibt es TWISTED SISTER-Zitat) und der an DIRE STRAITS angelehnte Titel spricht für sich. Aber trotzdem wirkt das Album ein wenig wie Fastfood: beim ersten Hören war ich begeistert und hab mich über die Rückkehr von RBF gefreut, aber nach mehrmaligem Genuss wird der Hunger nicht so wirklich gestillt.
Eventuell kann es daran liegen, dass einige der Songs auf „Monkeys…“ unveröffentlichte B-Seiten waren, die zusammen mit ein paar neuen Stücken neu aufgenommen worden sind. Teilweise sind hier Stücke dabei, die bereits 1999 geschrieben aber noch nie verwendet worden sind. Eventuell hätte man sich doch mehr Zeit nehmen und mehr neue, knackigere und vor allem zwingendere Stücke schreiben sollen. So bleibt ihr neues Album ein bisschen wie ein Pfund Gehacktes – halb und halb.