Snap Decision - ...And Still Running (EP)




Stil (Spielzeit): Punk mit verschiedenen Einflüssen, aber eben Punk (28:36)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenvertrieb (Ende 2006)
Bewertung: 6-7 / 10
Link: http://www.snapdecision.de/
http://www.myspace.com/snapdecisionrocks
Irgendwie bin ich mir gar nicht so sicher, ob ich SNAP DECISION der Emo-Fraktion zuordne. Irgendetwas erinnert aber auf jeden Fall daran. Ansonsten würde ich SD vermutlich für eine lupenreine Punkband halten.
Klar werden hier auch viele Moll-Akkorde verbraten, aber es wird nicht so theatralisch gelitten, sondern gerockt. Das klingt eher nach Bands Ende der Neunziger/Anfang 2000 als nach FashionCore. Die Band selbst hat einige Mitgliederwechsel und dementsprechende Neustrukturierungen hinter sich und dadurch noch nicht so viel aktuelles Material zur Hand um damit ein ganzes Album zu füllen, aber die acht Songs dieser EP lassen mich auf jeden Fall hellhörig werden.
Die Melodien sind gut und prägnant und trotz des Midtempos mit genügend Wucht vorgetragen. Auch die Vocals wissen mit den ab und zu auftretenden Schreien zu gefallen (ohne dabei „modern“ zu klingen). Ab und zu hätten sich zwar noch mal auf das Gaspedal treten dürfen, aber dafür scheppern sie wenigstens ganz gut. Ein wenig breitbeinig werden sie vermutlich schon auf der Bühne stehen – aber das haben sie sich mit der Platte auch durchaus verdient. Hier wird nicht auf Teufel-Komm-Raus alles vermischt, was ein „Core“ am Ende stehen hat, sondern einfach gerockt. Und dabei kommen dann zwar nicht unbedingt neue, dafür aber gute Refrains wie bei „ Wasted Days“ heraus. Zu wenig quirlig für MelodyCore, zu ernst für PopPunk, zu wuchtig für Pop und nicht traurig genug für Emo. An der ein oder anderen Stelle („Clouds“) schimmern allerdings HOT WATER MUSIC heraus.
Wie gesagt, „…And Still Running“ ist kein vor Überraschungen platzendes Album, aber es macht viel Spaß und geht direkt gut in`s Ohr. Falls die Niederbayern sich noch mal ein wenig steigern könnten und die Bremse abmontieren, stünde einem sehr gelungenem Vollzeit-Album nichts im Wege.
Kai