The Blackout - The Blackout! The Blackout! (EP) Tipp




Stil (Spielzeit): Screamo, Pop, Riffs, Punk (21:25)
Label/Vertrieb (VÖ): Fierce Panda / Cargo (17.11.06)
Bewertung: 8,5 / 10
Link: http://www.myspace.com/theblackout
http://www.theblackoutmusic.co.uk/
Schönes Teil! Auch wenn sich THE BLACKOUT in bereits ziemlich befahrenen Gewässern bewegen, können sie mich mit ihrem Mix aus allen möglichen Einflüssen, der dann irgendwie unter dem Etikett „Screamo“ läuft, ziemlich beeindrucken.
Leider habe ich hier aber nur eine EP vorliegen, denn dieses explosive Gemisch hätte ich mir durchaus auch auf voller Länge anhören können. So höre ich hier unter anderem Einflüsse von THE USED, WATERDOWN, FROM AUTUMN TO ASHES, ALEXISONFIRE und ein wenig BLOOD BROTHERS. Und vor allem eine gehörige Portion Selbstbewusstsein. Denn was sowohl die Instrumentalisten als auch der Sänger/Shouter hier bringen, klingt ohne Umschweife nach den Großen des Genres - und das ist als Kompliment gemeint! Der Opener zum Beispiel ist herrlich dreckig, ein wenig chaotisch, an den richtigen Stellen fies und hat trotzdem noch einige sehr catchy Parts. Die Gesangsmelodien werden teilweise mit viel Gefühl für Pop und ausschweifenden Bögen versehen und wechseln sich laufend mit fiesem Geschrei ab, der eben manchmal in Richtung der Blutsbrüder denken lässt. Und "It's High Tide Baby" ist die beste Ballade, die THE USED gerne auf „In Love And Death“ gehabt hätten. Wie gesagt, großes Kino!
Leider habe ich hier nun mal nur sechs Song vorliegen, die irgendwo zwischen Screamo, runter gestimmten Gitarren, Pop, etwas Chaos und einer Priese Rock pendeln, aber diese lassen meinen Mund (bzw. meine Ohren) durchaus wässrig werden. In Infos und Ankündigungen (sowie in der Thanks-Liste der Band) finden sich immer wieder die LOSTPROPHETS, mit denen sich THE BLACKOUT die ungefähre Herkunft teilen - aber auch die Tatsache, dass es durch den Stilmix etwas schwerer ist, die Band ganz genau einem Genre zuzuordnen. Allerdings sind THE BLACKOUT im Spannungsfeld des Screamos schon ein wenig besser aufgehoben, als ihre Kollegen. Dafür scheint sie aber die Vorliebe für optische Reize zu verbinden – so lassen sich die vier Filmrisse von einer Klamottenfirma ausstatten.
Nachdem das letzte THE USED-Album ja eher ein Reinfall war, sind mir THE BLACKOUT ziemlich willkommen, auch wenn es durchaus etwas eher der Fall hätte sein können – dann wäre der Ausfall von THE USED erst gar nicht so ins Gewicht gefallen. Denn vor allem hier höre ich eine Verwandtschaft im Gebrauch von großartigen, epischen Melodien mit richtig schönen Shouts (auch wenn Bert von den Amis immer noch der ausdrucksstärkere Sänger bleibt). Also ich persönlich freue mich jedenfalls schon auf einen Output in Albumlänge.
Kai