Dumpweed - Next Target: Punkrock




Stil (Spielzeit): MeldyCore/Punkrock (38:49)
Label/Vertrieb (VÖ): MSG GIZEH / Radar (10.11.06)
Bewertung: 6/10
Nette deutsche Punkrockplatte, welche DUMPWEED hier abliefern. Manchmal rumpelt es etwas (zum Beispiel der Gesang bei „Let`s Drink") aber meist läuft es recht reibungslos und prescht auch ganz gut nach vorne.
Vorbilder der fünf Jungs sind dabei vermutlich die Punkbands, die in den 90igern so angesagt waren, denn ihre Musik ist schnell und sehr melodisch. Das Schlagzeug tackert in einem durch, die „Ohohos“ („Picture Of You“) sind an den richtigen Stellen und eine der Gitarren legt immer wieder nette Riffs und Spielereien über die Akkorde. Der Gesang könnte allerdings in ein oder zwei Songs etwas melodischer sein und klingt teilweise sehr britisch. Aber im Großen und Ganzen geht er voll in Ordnung. Dazu passend gibt es auch einige Songs, die so ein bisschen an OI usw. denken lassen, da sie aus den typischen drei Akkorden und Arrangements bestehen. Also wer in den 90igern etwas mit dem Begriff „Kalipunk“ anfangen konnte und dabei eben auch die deutschen Ableger des Sounds mochte (man denke z.B. an NOT AVAILABLE etc) und gegen ein wenig Streetpunkeinlagen nichts einzuwenden hat, wird mit „Next Target : Punkrock“ vermutlich ziemlich schnell warm werden können.
Dazu passend sind auch die Lyrics, die immer zwischen witzig und ernst pendeln, dabei aber nicht zu dogmatisch werden. Natürlich gehört das Trinken und die Freundschaft auch zu dem gebräuchlichen Themengebiet. Und skalastige Songs mit Trompete gibt es auch noch. Eine Platte für kurze Hosen, LAGWAGON-Shirts und den Sommer also. Auch wenn das Ganze in meiner Beschreibung jetzt nach einer 1-zu-1-Kopie von NoFX und Konsorten klingen mag, gibt es durchaus Bands, die diesen Sound noch dreister klauen. Dafür scheint DUMPWEED wenigstens ab und zu richtig die Sonne aus dem Allerwertesten zu scheinen, wenn sie ihre supermelodischen Harmonien rausholen („Bro Island“). Dafür gibt es aber dann im Handumdrehen bei „Ritalin“ ordentlich was vor die Mütze und die Jungs klingen als hätten sie bei dem Wort „Melodycore“ nicht nur die erste Silbe mitbekommen.
Insgesamt gesehen ein netter kleiner Nostalgietrip in die 90iger. Aber auch für Neueinsteiger in Sachen melodischer Punkrock geeignet. Nichts überwältigendes, aber dafür macht es zumindest Laune.
Kai