Stil (Spielzeit): Punkrock mit Emoeinschlag (33:46)
Label/Vertrieb (VÖ): Badland / Radar (2006)
Bewertung: 4,5-5/10
Link: http://www.capsized.de/
http://www.myspace.com/capsizedmusic
Bei allen Infos zur Band CAPSIZED springt mir das Wort EmoRock entgegen. Aber irgendwie klingt das für mich gar nicht so nach Emo – viel eher nach Punk.
OK, grade in den Gitarren sind viele Einflüsse aus dem Emo/Hardcore-Bereich zu hören, denn hier werden nicht nur ein paar Akkorde geschrubbt, sondern auch ganz gerne gerifft und die ein oder andere schöne Idee verbraten. Aber im Gesamtzusammenhang klingt es doch eher nach Punkrock. Alleine schon weil „Against Your Walls“ eher nach vorne geht, als traurig zu sein. Und die in der Bio angesprochenen Screamparts fallen jetzt nicht sonderlich aus dem Rahmen, sondern sind eher im Hintergrund hinter dem Hauptsänger angesiedelt – Screamo würde ich das deshalb nicht unbedingt nennen. „A Voice That Questions“, „Some Kind Of Articulation“ und die letzten beiden Stücke der CD (die Soundtechnisch etwas abzufallen scheinen) würde ich in eine Emo/Screamo/Hardcore-Ecke stellen, den Rest eher unter „Punkrock“ ablegen. Im Info werden als Einflüsse z.B. RISE AGAINST und STRIKE ANYWHERE (man höre zum Beispiel „…Would Come Between Us“) genannt und ich finde, man könnte unter Umständen auch noch ANTI-FLAG (vergleicht mal den Anfang von "Endless Game") dazu zählen.
Punkrock mit leichtem Emoeinschlag ist ja an und für sich durchaus etwas für mich, aber im Falle von CAPSIZED komme ich nicht ganz mit der Stimme zurecht, die sich irgendwie nicht ganz entscheiden kann, ob sie jetzt nun emo- oder punktauglich ist. Mir persönlich gefällt sie in beiden Fällen nicht sonderlich. Vor allem wenn er versucht, in die ganz hohen Lagen zu gehen. Neben dem Gesang ist leider auch der Gesamtsound ein Manko des Albums. Das klingt teilweise noch ziemlich nach Demo und würde mit einem druckvolleren Sound vermutlich ganz anders scheppern. Die Songs sind alle ganz OK, aber auch nichts Außergewöhnliches. Ziemlich gut gefällt mir allerdings „…Would Come Between Us“ mit seinen Ohohos, der breiten Rock-Schlagseite und dem ziemlich hymnenhaften Gesang. Ich schätze mit etwas anderen Studiobedingungen und einer Bearbeitung des Gesangs könnten die Herren aus dem Süden Deutschlands einen wesentlich besseren Eindruck machen. So aber ist ihnen die allseits bekannte Konkurrenz noch ein wenig voraus.