Stil (Spielzeit): Pop/Punk/Rock (34:31)
Label/Vertrieb (VÖ): DIY / AntiRockStar Ind.(2008)
Bewertung: aufgrund des guten Sounds noch 4 / 10
Link: http://www.dieparasiten.net/
Ich habe einen Moment lang mit dem Gedanken gespielt, hier den Text des Album-Openers abzudrucken. Aber irgendwie wäre das doch auch zu gemein.
Denn wäre der Leser meiner Bitte nachgekommen, das Machwerk laut vorzulesen und dabei eine Pathos-Stimme zu nutzen, hätte das schon einen gemeinen Anschlag auf die Lachmuskeln ergeben. Leider sind nämlich die Texte des Kölner ziemlich mies und erinnern von den Reimen her an schlechte Schüler-Lyrik (wenn die SPORTFREUNDE STILLER allerdings „Oberstufe“ sind, wären DIE PARASITEN wohl eher siebte Klasse). Klar wollen sie nicht in die Deutschpunkklischees verfallen, aber trotzdem kann man sich die lyrischen Ergüsse nicht ohne ein Lächeln antun. Sorry, Mädels.
Die Musik steht dem Ganzen leider auch nicht viel besser zu Seite. Besagter Song klingt zum Beispiel nach C.I.A auf Downern und der Rest klingt wie die WOHLSTANDSKINDER, als sie angefingen scheiße zu werden – nur ohne die technische Finesse, die die ebenfalls Kölner nun mal auszeichnete.
Belangloser Guter-Laune-Bubbelgum-PunkROCK, der ab und zu ein wenig peinlich klischeelastig ist – von wegen böser Frauenband-Klischees und so.
Auf der anderen Seite muss ich aber auch erwähnen, dass der Gesang wesentlich besser als erwartet ist und sogar ziemlich in Ordnung geht. Aber das mag unter Umstanden auch an der Produktion liegen, die extrem ordentlich klingt (ui, wieder so eine böses Frauenband-Klischee). Vom Sound und der wirklich graden Töne auf allen Ebenen her wesentlich besser als meine obigen Zeilen vermuten lassen. Trotzdem ein Album (angeblich bereist das sechste der Band?), welches niemand braucht. „Ich bin kein Punk mehr“ bildet allerdings die Ausnahme und schließt das Album beinahe noch versöhnlich ab.