Disobey - Got The Fever


Stil (Spielzeit): Oldschool Hardcore / Punk (23:33)
Label/Vertrieb (VÖ): Good Boys / Major Threat 2008
Bewertung: 6,5 / 10 Punkten
Link: http://www.disobeyhc.de/

 

Was passiert, wenn ein Schnellzug an dir vorbei fährt? Er ist genauso schnell wieder weg, wie er gekommen ist und man kann ihm nur fragend hinterher sehen.

So ähnlich geht mir das mit „Got The Fever“ von DISOBEY. Nicht unbedingt als größter Oldschool-Fan bekannt, neige ich am Anfang der Platte doch zu überschäumender Stimmung. Keine innovative Mukke oder sonderlich fordernde Songs, aber dafür ohne Ende auf die Mütze und straight nach vorne. Trotz Oldschool-Hardcores einen fetten Sound dabei und schon bin ich wesentlich aufnahmefähiger. Und in den ersten Songs kommt dieses Gemisch aus Hardcore und Punk auch sehr ungestüm rüber. Auch die groovigen NYHC-Passagen (keine Breakdowns etc!) fügen sich gut in den Gesamtsound der Lünener auf ihrem zweiten Full-Length. Da hat Horror-Dave keine Anfänger unter die Fittiche genommen.

Aber dann ist der Zug auch schon an mir vorbei gerast. Klar, der Titeltrack kann einiges und bleibt mit seinem Chor auch im Ohr und mit dem R.A.M.B.O.-Cover werden sie sich mit Sicherheit einige Freunde machen, aber irgendwie bleibt ansonsten nicht ganz so viel hängen. Manche Züge fahren auch leider so schnell, dass man sich gar nicht so genau ansehen kann, wer so alles da drin sitzt. Und nach 24 Minuten ist das Ganze dann auch wirklich vorbei und man wünscht sich, es wären doch noch ein paar mehr prägende Parts drauf gewesen oder etwas mehr Abwechslung. Aber seien wir ehrlich: die Zielgruppe, für die „Got The Fever“ gedacht ist, macht um dieses Kriterien kein großes Aufheben. Wer also auf Geschwindigkeit bzw. Aggressivität steht, kriegt hier ganz schön was um die Ohren gehauen.

Kai