Stil (Spielzeit): PunkRock / Pop (42:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Antstreet / NMD (24.10.08)
Bewertung: 7 / 10
Link: http://www.panica.com/
Am meisten an BURNYOUREARS mag ich die Überraschungen, wenn ohne Vorwarnung gute CDs eintrudeln, die man sonst im Leben nicht erwartet hätte. Ich vergesse zum Beispiel nie, als die erste PROTEST THE HERO eintraf. Und dass jetzt die Überraschung aus der PunkRock-Ecke in Form dieses eigentlich extrem schlichten Albums von PANICA stammt, hätte ich auch niemals raten können.
Zwar ist das hier kein so epochales Werk wie oben genanntes, noch gebe ich hier die volle Punktzahl, aber trotzdem bin ich bei jedem Hördurchgang aufs Neue überrascht, dass mir die Platte so gut gefällt. Denn eigentlich handelt es sich hier um ziemlich simplen Punkrock, der noch nicht mal sonderlich aufwendig produziert ist und dazu noch knietief im Pop steht. Aber diese Unbekümmertheit und die permanent durchscheinende Melancholie gibt des Songs eine Tiefe, die sie auf den ersten Blick gar nicht zeigen.
So klingt der erste Song noch ein bisschen nach den RAMONES, die auf FACE TO FACE treffen, aber eben aus Österreich stammen und kein wahnsinniges Label im Hintergrund haben. Der FACE TO FACE-Vergleich kann auch im weiteren Verlauf ab und zu noch ein paar mal gebracht werden, weil hier recht häufig einfach schnörkelloser PunkRock geboten wird. Und überhaupt ist die Rock-Kante nicht zu überhören und gibt dem dritten Album des Vierers eine leicht alternative Ausrichtung. Deswegen spreche ich auch von Melancholie und nicht von Emo-Einflüssen, wenn sie in ruhige Klimperparts gehen.
Der Gesang ist auch ganz deutlich einer der Pluspunkte der Band. Denn obwohl er nicht unbedingt jeden Ton perfekt trifft und manchmal hörbar an seine Limits stößt, gefällt mir das sehr gut. Ein wenig wie ein unsicherer Greg Graffin von BAD RELIGION, der lieber tief als hoch singt, um seine Unsicherheit zu verbergen – extrem sympathisch (grade auch durch die leichten Wackler!).
Klar ist das hier kein Jahrhundertwerk oder große Kunst in Sachen Instrumentalbeherrschung oder Songwriting. An einigen Stellen ist es sogar ziemlich leise und unaufdringlich, aber jedes mal, wenn ich „Not Everythings Just Grey“ höre, bekomme ich richtig gute Laune und wundere mich darüber, dass mich so eine Musik so begeistern kann. Erwartet nichts Unerwartetes, aber lasst es einfach auf euch wirken.