Television Timeout - Inside the Tunes




Stil (Spielzeit): Punk/Hardcore/Emo und etwas Metal (46:22)
Label/Vertrieb (VÖ): CityRat-Records / Oomoxx (2006)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.televisiontimeout.de/
Ein Intro? Die Thunderbirds? Waren das nicht Holzfiguren? Und danach könnte man sogar kurz HipHop vermuten. Aber weit gefehlt!
Denn wie gesagt, das ist nur das Intro. Danach zeigen TELEVISION TIMEOUT aus welcher Ecke sie wirklich kommen. Und zwar aus der Schnittmenge zwischen Punk/Hardcore und etwas Metal und Emo. Metal findet sich vor allem in einer ab und zu benutzen Doublebass und in einigen der Riffs, die TV-TIMEOUT nutzen. Hier wird also Akkordarbeit mit Riffing vermengt und darüber größtenteils geschrieen. Allerdings sind sie dabei nicht immer 100%ig überzeugend, da einer der Shouter doch etwas sehr heiser klingt. Aber dafür gibt’s es auch direkt Geschrei aus drei Kehlen – da ist also dann doch für jeden etwas dabei. In den Songs finden sich aber auch genauso gut mal cleane Akkordzerlegungen oder ein Solo.
Nur wenn sie versuchen, mehr oder weniger zu „singen“(„Stillbirth“) wird es etwas…gewöhnungs- und verbesserungsbedürftig. Aber zum Glück gibt es hier zum größten Teil ordentlich was auf die Mütze (da hört man dann auch deutliche Punkeinflüsse) und da wird dann nicht viel Zeit mit „singen“ verschwendet. Neben TV-TIMEOUT haben CityRat-Records ja auch noch DISTANCE IN EMBRACE im Repertoire, welche Ansatzweise in eine ähnliche Kerbe hauen. Allerdings steht bei TVT der punkige Hardcore wesentlich mehr im Vordergrund und die Arrangements sind wesentlich dichter und weniger dynamisch – es geht also meistens straight nach vorne, ohne zu viele Schwenker in die Emoabteilung zu machen (auch wenn so was z.B. als Outro bei „Out Of The Game“ oder als Intro bei „You Come Back“, welches sehr punklastig wird, genutzt wird) Nur das cleane Singen sollten sie streckenweise wirklich noch mal überdenken. Da fehlt dann doch eine wirklich überzeugende Stimme. Außerdem schade, dass keine Texte beiliegen.
Zwischendurch blitzen immer wieder richtig gute Ideen auf, wie beim Übergang zwischen „You Come Back“ und „The Worst Is Yet To Come“, wo auf einmal Akustikgitarren über einer Bassfigur auftauchen. Auch „Black Jack“ wartet kurzzeitig mit solchen Schmankerln auf. Manchmal gibt es auch kleine Doublebass-Teppiche, die recht ordentlich durch die Boxen dröhnen. Ansonsten wird natürlich schön in den Bereichen Punk („Resist The Seductions“) und Hardcore („Misplaced“) gewildert. Die Metaleinflüsse sind eher als Zugabe reingestreut und lockern somit den Gesamtsound ganz gut auf. Ok, mir persönlich hätte es mehr gefallen, wenn die Punkelemente den Metal auflockern würden, aber mit der Mischung kann ich auch leben. Ich sag mal „Hauptsache auf´s Maul!“ Und das ist bei TVT durchaus der Fall, denn alles was ein Punkrocker mit offenen Ohren heut so hört, wird hier durch den Fleischwolf gedreht.
Kai