BERTI'S BEATPATROL präsentieren uns ihre ersten CD namens „fucki" und die 7 Jungs haben sich „dazu entschlossen die Götter des Ska-Punk" zu werden. Da scheint mich ja was ganz Feines zu erwarten, dementsprechend hoch sind meine Erwartungen an die Platte, zumal ich Ska-Punk auch sehr gerne mag.
Ich wage mich mal ganz weit aus dem Fenster und sage „das wird nix mit den Ska-Göttern...". Dazu ist das Gefälle innerhalb von BERTI'S BEATPATROL leider viel zu groß. Die Bläser leisten Spitzenarbeit und lassen sogar ganz kurz die Chance auf gute Laune aufkommen, allerdings reißt der Gesang alles wieder runter. Big Band trifft Wohnzimmerkaraoke. Leider immer einen Tick daneben, für das Genre leider absolut nicht passend. Auch textlich sind BERTI'S BEATPATROL nicht besonders einfallreich, da lobe ich mir Bands wie DAS PACK oder SONDASCHULE, die sich dann wenigstens in Witzigkeit versuchen, BERTI'S BEATPATROL verlieren sich leider oft in Belanglosigkeit, die Lyrics wirken gezogen und nicht mit der Musik abgestimmt. Klingt leider sehr oft nach amerikanischem High School Punk.
Musikalisch sind BERTI'S BEATPATROL wie gesagt nicht schlecht, allerdings kann ich die Lieder stellenweise nur schwer ertragen, da der Gesang dem Ganzen das Genick bricht. So richtig Action kommt auch nicht auf, da BERTI'S BEATPARTOL niemals die Tendenz des Ska zum Ausrasten nutzen, sondern immer mit angezogener Handbremse fährt. Eventuell entfalten die Stücke live nochmal eine ganz andere, überzeugende Facette, aber „fucki" lässt mich relativ kalt.
Ich bin mir sicher, wenn der Gesang nicht so unnötig prollig und kratzig wäre, sondern impulsiver und spritziger, dann hätte ich der Platte guten Gewissen noch zwei Punkte hinzuaddieren können. Zum Schluss gibt es noch eine Coverversion von PHIL COLLINS „Can't Hurry Love", leider reißt das aber auch nichts mehr aus. Sehr schade, denn die Bandmitglieder sehen sehr sympathisch aus und ich traue ihnen noch ein Schippe mehr lebendige Freude zu, als das, was auf Platte hängengeblieben ist.