Ich finde es immer zwiespältig, wenn eine Band sich selber besingt. Lediglich die ÄRZTE und MILENCOLLIN haben das gut hinbekommen. Und nach einem obligatorischen Zirkus-Intro machen BOUNCIN BC das auf diesem Album auch – nur eben längst nicht so gut. Und das zieht sich auch durch das ganze Album.
Die Süddeutschen spielen melodischen Midtempo-Punkrock mit etwas Folk, etwas Rock und etwas Ska – aber vollkommen ohne Überraschungen. Die Melodien sind einfach und richten sich stark nach der (meist recht bekannten) Akkordfolge und passen damit auch zu den nicht sonderlich erleuchtenden Texten (Ist "Holy Father" ernst gemeint?). Zwar haben sie keine kompletten Tiefschläge auf ihrem Debüt (wenn auch der Gesang manchmal hart an seine Grenzen stößt), aber auch keine wirklichen Hits.
Zwar merkt man BOUNCIN BC deutlich an, dass sie hier etwas Großes abliefern wollen – so haben sie das Album z.B. D.I.Y. eingespielt und noch einige Gäste dazu geholt – aber leider beschleicht mich hier doch eher gepflegtes Desinteresse. Ist das Streetpunk? Einfach genug ist es ja und hat auch die richtigen Einflüsse (wie kann man denn bitte einen so klischeehaften Irish-Drinking-Song machen und dann keinen Hit damit landen?), aber das klingt hier einfach nicht nach großem Kino, sondern eher nach Bootleg-Version zu Hause mit Lidl-Bier und Stapelchips.
Auf „Circus Of Life" gibt es keine kompletten Ausfälle und wer bei Punkrock ganz einfach auf seine Kosten kommt, der darf auch mal BOUNCIN BC auschecken. Aber egal, aus welcher Sicht man diese Sorte Punkrock betrachtet: da gibt es leider einfach wesentlich bessere Alben als dieses hier.