Akustischer Folk Punk? Zugegeben, es klingt ein wenig komisch in der Theorie, in der Praxis jedoch nicht. FIDDLERS’S GREEN veröffentlichen mit ihrem Album „Acoustic Pub Crawl“ dennoch ein recht merkwürdiges Werk.
Man kann keineswegs von einer sonderlich guten Soundqualität sprechen und auch die Töne sind nicht immer ganz richtig, egal ob die gesungenen oder die gespielten. Auch regt das Album nicht wirklich zum Bewegen an, so wie man es von FIDDLER’S GREEN sonst gewohnt ist. Doch genau das alles macht auch den Charme des Albums aus. Schiefe Töne und mittelmäßige Qualität – was gibt es denn Ehrlicheres in der Musikszene? Das Megaphon im Song „Mary Mack“ klingt einfach nur schief und man versteht gerade mal die Hälfte des Songs, aber dennoch ist es unverwechselbar eben dieser Song, der dort gerade gespielt wird. FIDDLER‘S GREEN geleiten uns mit diesem Album auf eine interessante und ehrliche Reise durch ihre seit 1990 bestehende Bandgeschichte und nicht selten klingen sie auf diesem Album eher nach Kneipenmusik als nach einer Folk Punk Band. Aber verdammt noch eins, das Album rockt.
Derartige Versionen von Klassikern wie „Mary Mack“, „Bugger Off“ oder „Folk’s not dead“ habe ich nie zuvor gehört und es ermöglicht eine ganz neue Sichtweise der Songs. Auf eine soundtechnische Meisterleistung darf man sich beim Kauf dieses Albums keineswegs einstellen, dafür aber auf ehrliche und grandiose Versionen der besten FIDDLER’S GREEN Songs. Auch wenn es ein wenig enttäuschend ist, dass man sich einfach zu keinem Moment des Albums zum Bewegen und zum Feiern animiert fühlt.