Die Arbeitslosen Bauarbeiter - Sommer In Berlin

So unbefangen und locker, wie sich die MMB Friedhelm, Hank (bzw. der neue Trommler Prof. Dr.Rhythm Hansch) und René durch ihre Platte „Sommer In Berlin" poltern, traut man sich kaum zu sagen, dass sich das verdächtig nach anderen Truppen und deren bereits veröffentlichter Musik anhört. Klingt, also ob DIE ARBEITSLOSEN BAUARBEITER eine Woche eingesperrt waren. Pausenlos lief die Musik der großen Punk Bands, dann ging es ab ins Studio und jeder brachte ein, was ihm noch so in Erinnerung blieb. Fertsch!

Wenn man die Hoffnung aufgegeben hat, kann man sich über die „Ohohoho's" in „Laut Leben", den gehauchten Gesang in „Mit Dir" (...ich spüre die Erregung... in der Hitze unserer Liebe..."), die selbstüberschätzende Nennung von Größen wie FARIN URLAUB, J.B.O. und BLINK 182 in Zusammenhang mit DIE ARBEITSLOSEN BAUARBEITER... richtig gut amüsieren oder abhaken, wo denn gerade wieder ein Zitat, ein Thema, eine Melodie oder ein (alter) Joke geklaut wurde. Ein gewisser (trauriger und unbeabsichtigter) Unterhaltungswert ist also gegeben.

Fazit: Mir fehlt der Biss, die Tiefe in den Texten („die erste Liebe hält nie für immer, das weiß doch jedes Kind..."), die Eigenständigkeit, und wenn das alles nicht stimmt, dann wenigstens die Verrücktheit und die Innovation. Ganz besonders nervig sind die „auf Teufel komm raus" gezogenen Töne („Horizont"). Musikalisch sind DIE ARBEITSLOSEN BAUARBEITER nicht schlecht: Gute Riffs, lockere und druckvolle Drums... aber leider kloppen sich die BAUARBEITER die Mauer, die sie vorne hochziehen mit den unfassbar peinlichen Texten und wirklich 0,0 % Eigenständigkeit hinten wieder ein.

Aber was soll's: Wenn es DIE ARBEITSLOSEN BAUARBEITER gerne machen und es Leute gibt, die es mögen... und so richtig übel nehmen kann ich es dem Trio nicht, besser als Techno!