The Baboon Show - „People's Republic Of The Baboon Show Formaly Known As Sweden"

The Baboon Show - „People's Republic Of The Baboon Show Formaly Known As Sweden"
THE BABOON SHOW haben mich mit ihrer 2-Track-Single umgehend auf ihre Seite gezogen, dementsprechend gespannt war ich auf das schnittige Stückchen „People's Republic Of The Baboon Show Formaly Known As Sweden". Auch ohne diesen dezenten Hinweis kann man umgehend an den überdurchschnittlichen packenden Refrains und Melodien erkennen, dass die Musik in Schweden ihren Ursprung hat (oder zumindest aus England stammt... !).

Entsprechend euphorisiert von der Single hatte ich den Vorsatz, THE BABOON SHOW gleich weiterzuempfehlen. Erste Reaktion war „ist das die neue Platte von Bart Simpson?", zweite Reaktion „ah, das kleine Arschloch, oder?", dritte Reaktion „nein, das ist die Stimme von der Prinzessin bei "Der kleine König"!" Unsereins lässt sich davon natürlich nicht beeinflussen, aber es ist schon wahr, dass die raubeinige Singerei eigentlich gewöhnungsbedürftig ist und an einigen Stellen etwas zu viel Show bietet, was aber sicher beabsichtigt ist. Grundsätzlich finde ich die nach einer Stange Reval und einer Flasche Wodka klingende Stimme klasse.

Auf Albumlänge bieten THE BABOON SHOW einiges an, lässig startend mit rockigen „Queen Of The Dagger", ein Stop-and-Go-Stück, zu dem mal ganz locker durch die Hose atmen kann. Und immer obendrüber diese schon fast unverschämt eingängigen Melodien, die man schon beim ersten Durchlauf mitpfeifen und am besten gleich mitklatschen will (und kann!). Wer hier sitzenbleiben kann, der hat sollte mal in seinem Arsch nachschauen, ob sich da ein Stock versteckt hat. Spielfreude ist dezent untertrieben, es schnöde rockig und mitreißend zu nennen schon fast unverschämt. Mit dem knappen „It Wasn't Me" wird uns lustig-launig eine Schippe Dreck entgegengeschleudert, leider bleibt mein Wunsch nach „mehr davon" auf diesem Album nicht wirklich erfüllt. Bis auf „This Was For All Of You" sind die restlichen Stücke sind nicht so roh und eindeutig rebellisch-punkig im Arrangement.

Etwas erschrocken bin ich bei „What A Feeling", welches im Vergleich zum Rest extrem platt, einfallslos und unharmonisch klingt. Bereits auf der Single präsentierte sich „Dancehall Killers", welches zeigt, wie man Tanzbarkeit im Falle vom langsam hochschaukelnden, wavelastigen THE BABOON SHOW auf hohem Niveau zeigen kann. Ich bin mir sicher, dass die Band auf der Bühne tausend Tode stirbt und bei einem Konzert jeden Club mühelos auf den Kopf stellt.

„The „People's Republic Of The Baboon Show Formaly Known As Sweden" läuft einwandfrei rund, hat eine tolle Produktion und einen Haufen Übersongs. Aber der "Boom"-Effekt blieb leider aus und das drohend gelaberte und durch schwülstige Chöre verunstaltete „Hallelujah" wird regelmäßig weggeskippt – generell fällt die Platte nach der Halbzeit stetig ab.

the baboon show-band 2013