Center Of The Sun - Machine Gun

Scheint fast so, als wollten Band und Promoagentur nichts über COTS verraten. Soweit ich das jetzt mitbekommen habe, stammt die Band aus North Carolina. Sie selbst bezeichnen ihre Musik übrigens als Gloom Pop, was ich auch nachvollziehen kann. Denn poppig ist es durchaus. Und „Gloom" stelle ich jetzt mal in die „atmosphärische Ecke". Und da passen CENTER OF THE SUN wunderbar hin. Ihre Songs sind schleppend langsam, bauen auf wenigen Akkorden auf, haben eine nicht wesentlich kompliziertere Sologitarre darüber liegen und punkten vor allem mit dem weiblichen Gesang.

Der ist nämlich klar und lieblich und durch jede Menge Hall-Effekte etc. ziemlich verträumt. Und ganz ehrlich: Wenn CENTER OF THE SUN nicht genau diesen Gesang hätte, fände ich sie vermutlich ziemlich langweilig. Denn als ich vorhin „schleppend" geschrieben habe, war das schon ziemlich wörtlich gemeint. Bei dem ein oder anderen Song darf die Gitarre übrigens auch mal unverzerrt sein und mich beschleicht das ein oder andere Mal ein starkes 90iger Jahre-Gefühl während diese EP läuft. Und wenn dann die Gitarren mal ordentlich kernig nach vorne rocken, geht dieses Gefühl eben sogar bis in den Grunge hinein („Turnabout").

Wer Punk vor allem als schnell und Grunge als metallisch versteht, der wird mit dem Debüt von CENTER OF THE SUN vielleicht nicht so viel anfangen können. Wer stoische, melodische Musik mag und auf Frauengesang steil geht, der sollte doch mal ein Ohr riskieren.