Zwar liegen mir keine Texte vor (vielleicht würde sich da der Name erklären lassen), aber die Musik, die sich irgendwo zwischen Punkrock und Indie bewegt, steht absolut für sich. Und neben der genialen Stimme (gerne von der Frau am Bass gedoppelt) macht auch die Orgel im Hintergrund ganz schon was her.
Die Songs dieses zweiten Albums sind natürlich nicht sonderlich kompliziert in ihren Harmonien, dennoch unterschwellig tricky gemacht. Man achte einfach nur mal darauf, wie genau die Melodieinstrumente auf das Schlagzeug abgestimmt sind (oder umgekehrt) und dabei dennoch einen wunderbaren Teppich für grandiose Melodien herstellen. Auch der Song, den die Bassistin singt, stellt da keine Ausnahme dar und ist somit ein weiterer Hit auf diesem mehr als sommerlichen Album (das nicht arm an kleinen Hits ist!).
Ich hatte bei dem Album zunächst in eine etwas andere Richtung gedacht und war dementsprechend etwas verwirrt, als mir diese umarmenden Melodien entgegen schlugen – aber nach kurzer Zeit kann man eigentlich nichts weiter machen, als sich ihnen zu ergeben und diese einfachen Akkorde mit großen Melodien abzufeiern. So Sommer, und jetzt bist du am Zug! Aber ob du an sowas wie "Back To Hackney" rankommst, ist noch zu bezweifeln...
GREAT CYNICS – was für ein Etikettenschwindel! Denn bitter oder zynisch klingen die beiden Herren und die Dame aus London auf keinen Fall. Vielmehr beschwingt, unbekümmert und nach Sommer. Und das ist als Kompliment zu verstehen! Ganz grob gehören sie in das Raster von Bands wie APPOLOGIES, I HAVE NONE, THE MENZINGERS und Konsorten – nur eben ohne diesen Weltschmerz und die vermeintliche Verarbeitung dieser schlechten Welt.