Oha. An RANTANPLAN habe ich mich seit Ewigkeiten nicht mehr herangewagt. Nach zwei der geilsten deutschen Skaplatten war „Samba" 2001 für mich der totale Sargnagel der Band. Na ja, in mehr als zehn Jahren ist mehr als genug Grass über die Sache gewachsen und so höre ich jetzt mal ganz gespannt in Pauli rein...
Und siehe da: RANTANPLAN haben in der Zwischenzeit wieder zu ihrer Form gefunden. Und liefern ein ziemlich gutes Album ab. Es hat all die Trademarks, welche die Band so sympathisch machen: dieser Hamburg-Flair, guter Skapunk mit Hauptaugenmerk auf dem Punk (aber auch etwas Pop und Reggae), coole Texte mit jeder Menge Anspielungen, Zitaten („Wir sind nicht die Onkelz" besteht fast nur aus Bandnamen) und voller Sozialkritik, die zeigt, dass „Deutschpunk" eigentlich kein Schimpfwort sein muss. Zwischendurch gibt es auch wieder ein paar Texte, die extra so geschrieben sind, dass man sie nicht sofort versteht, weil die Metaphern aus den Boxen regnen, als wollten sie dem Frühjahr 2013 Konkurrenz machen.
Vor allem der Anfang der Platte lässt mich wirklich an frühe Glanztaten denken und ich fühle mich bei RANTANPLAN endlich wieder zu Hause. Ok, die „Chuck Norris Garantie" klingt im Refrain etwas nach SONDASCHULE, ansonsten klingt die Band aber vor allem nach sich selber und schafft es dennoch, dabei spannend zu bleiben. Auch das Artwork passt wieder mal gut zur Band und so ist „Pauli" eine ziemlich runde Sache geworden. Vielleicht sollte ich doch mal in die Platten zwischen „Samba" und „Pauli" reinhören. Wenn die sich alle auf diesem Niveau bewegen, habe ich den letzten Jahren einiges verpasst!
Ich verstehe nur nicht, warum im Booklet immer nur Auszüge der Texte stehen...