No Opinion - No Chains For Change

Nur was das Auseinanderhalten der Songs angeht, fehlt der Band, die seit 1999 unterwegs ist und schon die halbe Welt bereist hat, noch ein wenig die Finesse, da vor allem das nach vorne treibende Schlagzeug viele der Songs relativ ähnlich klingen lässt. Und so trifft hier alter Cali-Punk auf moderneren Hardcore, was in der Zusammensetzung dann an Bands wie AFTER THE FALL erinnert, ohne sich dort anzubierdern – schließlich klangen sie vor fünf Jahren auch schon ähnlich. Lediglich die Hardcore-Seite und das Geschrei sind etwas angehoben worden, was ihnen auch ganz gut steht.

Warum die Band NO OPINION heißt, hat sich mir immer noch nicht erschlossen, da sie eigentlich ziemlich kritische Texte haben und ein Intro vorlegen, was beinahe ebenso gut ist, wie das auf der letzen ASTPAI. Im Gegensatz zu den Österreichern orientieren sie sich aber eher am Hardcore von STRIKE ANYWHERE oder IGNITE, als am Punkrock der FLATLINERS o.ä.. Und dann darf auch zwischendurch mal gemoscht werden. Zwar niemals zu viel und niemals prollig, aber „böse" steht den Jungs durchaus. Kein Wunder bei so einem druckvollen Sound!

Was die Energie dieses Albums angeht, wäre ich bei acht Punkten gelandet, da mir die Alleinstellungsmerkmale der einzelnen Songs noch nicht so aufgehen, muss ich leider einen kleinen Abzug machen. Ansonsten kann die sehr schlüssige Mischung aus melodischem Hardcore und Cali-Punk mit den dicken Refrains und den schnellen Strophen mit Mosh-Anreicherung ziemlich begeistern. Hätte ich direkt Bock, mir mal live zu geben!