Nachdem mir „Top Button, Bottom Shelf" von 2011 bereits sehr gefallen hat, melden sich die BANQUETS jetzt mit einem neuen Album zurück und wissen direkt wieder zu begeistern. Melodischer (Pop) Punkrock mit leichten Emo-Zitaten, der voller großer Melodien und Momenten steckt.
Zunächst einmal fällt die Band aus New Jersy mit der hohen und klaren Stimme des Sängers auf. Dann kommen die wohlig warmen Punkrocksongs, die nichts revolutionieren, sondern lediglich Bekanntes gut bearbeiten wollen – und dabei auf ganzer Linie erfolgreich sind. Somit reihen sich BANQUETS also wieder mal in die Reihe der Bands wie APOLOGIES, I HAVE NONE, THE MENZINGERS, THE LOVED ONES und irgendwo mögen sogar vielleicht ein wenig THE GASLIGHT ANTHEM oder auch SAMIAM stecken.
Bis auf wenige Ausnahmen bewegen sich die Amis hier im guten Midtempo und mischen Punkrockattitüde mit Melancholie und Herzschmerzmelodie, ohne jemals kitschig zu werden. Natürlich werden hier auch gerne die typischen Poppunk-Akkorde benutzt, aber in den meisten Fällen spielen die BANQUETS genügend drumherum, um nicht wie ein Abklatsch anderer Bands zu klingen.
Das Schöne an diesem Album ist, wie unaufgeregt die Band darauf kleine Hits aus dem Ärmel haut. Dieses Zweitwerk zeigt sehr viel Reife und widersteht dem Drang, unnötige Härte in die fluffigen Songs zu bauen. Allerdings ist auch genau hier der Knackpunkt: Ab und zu wünsche ich mir ein wenig mehr Biss im Gesang. Zwar ist Travis Omilian ein guter Sänger, und bei Parts wie dem Anfang von „Bums In The Breeze" zeigt er noch mal eine weitere Facette, aber die ein oder andere Textzeile würde sich bei mir mit Sicherheit besser festsetzen, wenn von der Seite etwas mehr Druck käme.
Insgesamt gesehen liefern BANQUETS ein gutes Melodic Punkrock Album ab, welches sich kompositorisch nicht vor den Größen des Genres verstecken muss. Lediglich der Gesang könnte zum Stein des Anstoßes werden. Ansonsten ein wunderschönes Album, welches auf Dauer gesehen vielleicht noch auf bis zu acht Punkte anwachsen könnte.